Deutscher Radiopreis: Keine Gala ohne Gerresheim

vg wortDer Deutsche Radiopreis wurde Anfang des Monats zum 6. Mal verliehen. Rund 1.000 Gäste kamen zu der Gala im Schuppen 52 im Hamburger Hafen. Die gastronomische Inszenierung des Events lag in den Händen der Full-Service-Caterer Gerresheim Serviert, die den Deutschen Radiopreis bereits seit 2010 für den NDR umsetzen.

Schuppen 52
Während der Gala zum Deutschen Radiopreis 2015 wurden die Gäste mit Scheiben von Rosmarinfilet mit Tomatencreme, Glasierten Hackfleischbällchen mit Hot-Chili-Sauce, In Honig lackierter Maispoulardenbrust auf Bulgursalat, King Prawns mit Cocktailsauce, Thunfisch (geräuchert) mit Melone und Estragon, Lachstranche (geräuchert) mit Meerrettich, Linsen-Gemüsesalat, Salat von Pfifferlingen, Gefüllten Paprikaschoten sowie Salami-Sticks im Glas, Fladenbrot und Brotkonfekt, dazu Kräuter- und Gurken-Mix-Dip verwöhnt.

Bei Veranstaltungsleitern wie Marco Dilger sind derartige Veranstaltungen beliebt, weil sie gut kalkulierbar sind. „Diese Veranstaltung stellt kein kalkulatorisches Risiko dar, da alle Kosten von der Deutschen Radiopreis GmbH übernommen werden. Die Planung und Umsetzung erfolgt immer im Konsens mit dem Organisationsteam des Deutschen Radiopreises. Unsere Empfehlungen werden in der Regel natürlich angenommen, wobei man durch die Vorgaben, die der Veranstaltungsablauf mit sich bringt, auch nur eine begrenzte Auswahl hat“, erklärt Dilger. Eine der wichtigsten Vorgaben ist jedoch die möglichst regionale Herkunft der Speisen: „Das Konzept ist über die Jahre hinweg eigentlich immer gleich, möglichst regionale Küche. Bei den Vorspeiseplatten immer je Tisch eine Platte mit Fleisch, 1 Platte Fisch, 1 Platte vegetarische Speisen. Beim Buffet ebenfalls 1 x Fleisch, 1 x Fisch, 1 x Vegetarisch. Bei den Weinen haben wir keinen Einfluss, da diese wie die kompletten anderen Getränke über Sponsoring abgedeckt werden“, sagt Dilger. Deshalb war bei den Weinen auch die südliche Weinstraße vertreten. Bei den Bieren und Softdrinks fehlten die regionalen Unternehmen Holsten und fritz-kola allerdings nicht.

Schuppen 52
Der Deutscher-Radiopreis fand im Schuppen 52 statt.

Um den logistischen Aufwand bewerkstelligen zu können, arbeitet Marco Dilger in Größenordnungen dieser Veranstaltung mit mehreren Köchen und benötigt etwa zwei Tage für die Vorbereitungen in der Küche. Am Abend des diesjährigen Deutschen Radiopreises waren 30 Köche im Einsatz. Allein für den Service der Gäste wurden 50 Mitarbeiter benötigt, an den Getränkeausgaben nochmal 10 Mitarbeiter. Neben den geladenen Gästen wurden etwa 400 weitere Gäste bewirtet, zu denen unter anderem die Künstler, die Crew sowie die Pressemitarbeiter und Reporter des NDR gehörten. „Zu Beginn der Verleihung haben wir Vorspeisenplatten serviert, nach der Verleihung gab es noch ein Buffet“, erklärt der Veranstaltungsleiter. Hier konnte er dann auch regionale Speisen anbieten, wie etwa ein Steinbeißerfilet mit Waldpilzen à la créme und Butterkartoffeln (Fischmarkt), Ochsenrücken (Roastbeef) im Ganzen mit Madagaskar-Pfefferrahmsauce und Schupfnudeln, dazu frisch aus dem Wok zubereitet drei verschiedene Saisongemüse (Rathausmarkt), Mango Panna Cotta mit Ananas-Chili-Salat oder mit Himbeermark sowie Schokoladenmousse (Grossneumarkt) und einen vegetarischen Hauptgang: Antipasti Millefeuille mit gebratenem grünem Spargel, Parmesankartoffeln und Pfeffersauce.

Prominente Gäste beim Radiopreis 2015 im Schuppen 52

Schuppen 52
Alexander Elbertzhagen und Sandra Maischberger
Schuppen 52
Anja Reschke und Caren Miosga.
Schuppen 52
Barbara Schöneberger und Iris Berben
Schuppen 52
Jorge Gonzalez
Schuppen 52
Julia Röntgen und Sasha
Radiomoderatoren
Michael Kohtes und Siham El-Maimouni und Valerie Weber und Thorsten Schorn
Otto Waalkes
Otto Waalkes
Schuppen 52
Peter Urban und Ehefrau Laura
Schuppen 52
Thorsten Schorn und Udo Lindenberg
Alle Fotos und Rechte: Silke Liebig-Braunholz (Vervielfältigungen sind nicht erlaubt.)

Die Gewinner beim Deutschen Radiopreis 2015
Beste Morgensendung: Andreas Kuhlage, Jens Hardeland (NDR): Die N-Joy Morningshow mit Kuhlage und Hardeland

Bester Newcomer: Julia Bamberg (radio ffn)

Beste Sendung: Stefan Schwabeneder, Stefan Kreutzer (Bayer3): Die Stefans – Thema: Drei Religionen, ein Humor

Beste Programmaktion: Nina Siegers, Ron Perduss (rbb, radio Berlin 88,8): Der Sonderzug nach Pankow

Beste Reportage: Toni Schmitt, Yvonne Fricke (105,5 Spreeradio): Schlepperbanden – Menschenleben werden Ware

Beste Moderation: Siham El-Maimouni (WDR, Funkhaus Europa): Süpermercado

Bester Moderator: Thorsten Schorn (WDR) 1Live – Die Shorn Show

Bestes Nachrichten- und Informationsformat: Gregor Glöckner, Katharina Jansen (SWR3) SWR3-Report: jung – schnell – tot

Beste Comedy: Philipp Schmid, Jochen Drechsler (98,8 Kiss FM): Prenzlauer Berg News

Beste Innovation: Matthias Pfaff, Marco Brandt (Radio PSR): mehrPSR-App

Bestes Interview: Michael Kohtes, Adrian Winkler (Kulturradio WDR3): Zeichen & Wunder. Das WDR-Literaturgespräch mit Fritz J. Raddatz

Sonderpreis: a-ha

Im Café Pammel gibt’s Kaffeemühlen wie Sand am Meer

Seit Petra und Jörg Bergemann noch mal 300.000 Euro in ihr Café Pammel investiert haben, wirkt dieses mondän und lässt dennoch Details der langen Tradition entdecken. Dazu gehört unabdingbar die Kaffeemühlensammlung mit den 270 Unikaten.

Café Pammel
Ein Teil der Kaffeemühlensammlung im Cafe Pammel Fotos (4): Silke Liebig-Braunholz

„Als wir das Haus übernahmen war es rentabel und eine feste Größe in der nordrheinwestfälischen Kreisstadt Höxter. Seit 1930 steht der Name Pammel mitten in der Fußgängerzone für beste Caféhaus-Tradition“ erzählt Jörg Bergemann. Deshalb hat er zunächst erstmal den Alltag beobachtet, die Gästestruktur analysiert und gemeinsam mit einem Betriebsberater erste Veränderungen erdacht. Vier Jahre später folgte die erste Investition in eine neue Theke im blauen Ton und in Kirschholz-Optik. Das Ladengeschäft, in dem vor allem im Winter viele Confiserieartikel verkauft werden, blieb im bekannten Stil bestehen. „Mit diesem Schritt haben wir bei den Kunden einen Aha-Effekt ausgelöst. Nach dem Einkauf im Laden kommen viele nach oben in das Cafe. Da war das Staunen vorprogrammiert. Wir hatten die Stammgäste an erste Neuerungen gewöhnt“, sagt Jörg Bergemann.

Mit einem Unikat am Markt

Einige Jahre später wurde jedoch der Laden völlig neu gestaltet – das Café Pammel sollte sich diesem Erscheinungsbild anpassen. Bergemann hatte dafür mit Elisabeth Küper eine Beraterin engagiert, die seit vielen Jahren bei der Erstellung von zeitgemäßen Läden für Handel und Industrie behilflich ist. Das neue Konzept war gewagt: Geschäft und Café präsentieren sich seither in schwarz-weißem Look mit einer klaren Linie. „Sie hat eine Menge Details auf den Punkt gebracht. Das hat mich beeindruckt. Stühle und Tische wurden beispielsweise eigens für unser Haus produziert. Es ist nichts aus der Konserve. Wir sind dadurch mit einem Unikat am Markt präsent und nicht austauschbar“, erzählt der Chef.

Die Konditorenmeister Petra und Jörg Bergemann.

Hier sieht Bergemann auch die meisten Chancen für seine eigene unternehmerische Zukunft. Angebote, die sich gleichen seien langweilig. Als Inhaber eines Betriebes wie dem Café Pammel müsse man sich ständig rühren: „Wenn es mal zu ruhig ist, schauen wir sofort woran es liegt“, gesteht Bergemann. Deshalb passte er dem neuen Ladenkonzept auch sein Angebot an. In der turbulenten Ferienzeit werde die Fachwerkstadt oft von Bustouristen besucht. Dann kommen Gästemassen in das Café. „Wir konnten diesem Andrang nicht gerecht werden und haben sogar unsere Individualgäste vernachlässigt. Das gefiel uns nicht, weshalb wir unser Angebot entsprechend optimiert haben“, erzählt Petra Bergemann.

Café Pammel
Heute präsentiert sich das Cafe Pammel schlicht und in einer klaren Struktur.
Buffet und Kaffee satt

Nun gibt es von allem ein bisschen weniger. Die vielen Varianten wurden reduziert. So könne das Team seinem hohen Anspruch an Frische gerecht werden und die Qualität bei der Zubereitung der Ware sichern. Auch die Tagesgerichte sind entfallen. Dafür gibt es eine größere Vielfalt an kleinen Speisen. „Wir wollen mit besonderen Angeboten punkten. Dazu gehört für uns die schnelle kleine, aber frische hochwertige Mahlzeit für zwischendurch“, sagt Bergemann. Der Bayerische Topfenstrudel für 2,60 Euro beispielsweise ist ein Renner im Caféhaus, genauso wie das Frühstücksangebot. Für 8,40 Euro gibt es Buffet und Kaffee satt. Bis zu zwei Stunden Aufenthalt seien für die Gäste normal. Im Anschluss nehmen viele von ihnen sogar noch die selbst hergestellte Konfitüre aus dem Café Pammel mit, die ihnen am Bufett am besten geschmeckt hat. „Das ist ein nicht zu unterschätzender Umsatzbringer in unserem Ladengeschäft. Das Frühstücksbufett enthält deshalb mindestens zwölf Sorten unserer Angebote, damit die Gäste auf den Geschmack kommen“, sagt Jörg Bergemann.

Café Pammel
Umsatzbringer Präsente: Der Hexenpunsch ist ein beliebtes Mitbringsel aus der Fachwerkstadt Höxter.

Mit seinen Ideen konnte das Inhaberehepaar letztendlich den Umsatz stetig steigern. 40 Prozent der Gesamtsumme mache der Ladenbetrieb aus, 60 Prozent das Caféhaus mit dem Straßenverkauf. Dafür hat Konditormeister Bergemann auch das Speiseeis einer Rezeptinnovation unterzogen. „Wir haben unser Eis immer selbst hergestellt. Mit der neuen Theke im Ladengeschäft präsentieren wir nun aber dekoriertes Eis. Wir arbeiten mit Frischjoghurt und zersetzen das Eis mit unseren Soßen, wie beispielsweise Holundersoße. Am Ende wird das Eis noch dekoriert“, erzählt Bergemann, der die Glasfront des Geschäfts im Sommer öffnet, damit die Theken entsprechend wahrgenommen werden.

Reich an Geschichten

Ein ebenso nicht zu unterschätzender Umsatzbestandteil ist das Präsentangebot. Der regionale Bezug hilft bei der Auswahl der Themen. Höxter ist reich an Geschichten, Dichter wie Hoffmann von Fallersleben hinterließen hier ihre Spuren. Die ehemalige Benediktinerabtei – das Kloster Corvey – ist weit bekannt. Bergemann hat sich darauf eingestellt. Es gibt eine Corvey-Torte, die Hoffmann-Pralinen oder auch den Huxaria-Taler – eine Hommage an den früheren Namen der Stadt Höxter. „Unsere Region ist beliebt bei Fahrradtouristen. Für sie kreieren wir immer wieder Give aways“, bestätigt der Konditor. Den bei Bergemann beliebten Aha-Effekt verschafft der Meister seinen Gästen jedoch immer wieder mit seiner Kaffeemühlensammlung. Er hat die wohl größte Sammlung weit und breit.

Informationen:

Café Pammel
37671 Höxter, Am Markt 10
Tel.: 05271 / 7930
täglich bis 18.30 Uhr geöffnet

erschienen in der Fachzeitschrift Konditorei & Café