Gasthof Seeger’s: Mit Herzblut und Bescheidenheit

Die niedersächsische Lebensart kommt im Gasthof Seeger’s mit den Produkten auf den Tisch / Küche wird in Gourmetführern erwähnt

Gasthöfe in Deutschland
Axel Seeger (von rechts) mit Schwester Christiane und Lebensgefährte Olaf Antons vor der Weinauswahl des Hauses im Flur des Restaurants

„Im Laufe der Jahre haben wir kleine Wirtschaftskreisläufe geschaffen“, sagt Christiane Seeger. Sie liebt die Produkte von den Züchtern und Höfen in der Umgebung. Aus Überzeugung und Respekt vor ihnen hat sich damit auch der familiäre Betrieb gewandelt. Die einstige Pferdewechselstation mit landwirtschaftlichem Betrieb und Dorfgasthof entwickelte sich zu einem kulinarischen Geheimtipp für eine große Region.

Denn seit die Geschwister Christiane und Axel Seeger den Gasthof führen, wurde das Konzept von „Strammer Max“ und „Brathähnchen“ auf eine zeitgemäße Küche umgestellt. Funktioniert hat das nicht, gibt Axel Seeger zu. Der Spagat zwischen Dorfkneipe und Restaurant war in einer Region wie Hollenstedt schwierig zu bewerkstelligen. Dass sich das Konzept dann doch stetig durchgesetzt hat, sei lediglich dem Umstand des Familienbesitzes zu verdanken. „Es war finanziell nicht immer einfach. Mittlerweile können wir davon leben“, beschreibt er die Situation.

Investitionen in Küche, Restaurant und Mobilar

Seit der Übernahme von den Eltern im Jahr 2000 haben die Geschwister rund 200.000 Euro in eine neue Küche, den Saal und Biergarten, das Mobiliar sowie die Sanierung wie auch Renovierung des Restaurants investiert. Seit 2008 wird der Gasthof im Michelin Führer mit einem Bib Gourmand erwähnt. Seither begrüßen die Seegers auch verstärkt ihre Stammgäste, Familien und Durchreisende in dem Restaurant. „Unser Einzugsgebiet hat sich im Laufe der Jahre vergrößert. Es kommen Gäste aus Hannover, dem Harz oder aus Kassel zu uns“, erklärt Axel Seeger. Einige übernachten dann sogar in den 4 Doppel- und einem Einzelzimmer.

Allen Gästen gemein ist die Liebe zur saisonalen Küche mit Slow Food-Qualitäten. Christiane Seeger und ihr Lebensgefährte Olaf Antons kreieren als die Chefköche des Hauses nicht nur die alle 4 Wochen wechselnde Speisekarte, sondern pflegen auch ihren Kräutergarten und züchten teilweise die verwendeten Gemüsesorten selbst. „Wir haben sehr viel Respekt vor den Produkten“, umschreibt der Küchenmeister Olaf Antons die Philosophie mit der er beispielsweise die hausgemachten Ravioli mit Lammfleisch, Schafsfrischkäseschaum und Pinienkernen zubereitet.

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Christiane Seeger mit Lebensgefährte Olaf Antons im Kräutergarten hinter dem Gasthaus Fotos (2): Silke Liebig-Braunholz

Ohnehin wirkt das Zusammenspiel innerhalb der dreiköpfigen Crew sehr durchdacht. Axel Seeger ist für den Service zuständig und wird dort von bis zu 12 Aushilfen unterstützt. „Er erzählt hier im Restaurant die Geschichten zu den Produkten und Gerichten wie auch zu dem ständig wechselnden Menü, das wir in 3, 4 und 5 Gängen anbieten“, sagt seine Schwester Christiane. Beispielsweise die Geschichte von der Familie Penk in Berwartshausen, die mit ihrem Eiermobil ständig unterwegs sind und den Seegers auch frischen Ruccola liefern. Es gibt aber auch die Geschichte vom Milchschafhof Hucke in Lutterhausen oder von den Leinetaler Forellen in Edesheim und den Biohighland-Rindern in Roringen – „jeder der Lieferanten prägt unseren Gasthof und ist ein Teil der Philosophie“, sagt Christiane Seeger.

Feine Weine zu auserwählten Speisen

Zu den Speisen hat Axel Seeger auch eine feine Weinkarte mit rund 80 Positionen entwickelt. Viele Bioweine sind dort zu finden und auch Winzer, von denen der gelernte Restaurant- und Hotelfachmann mit Hang zum Sommelier exklusiv die Weine ausschenkt. Es ist sein Faible und gleichzeitig Leidenschaft, die aus der Zeit des Reisens geblieben ist. Als die Eltern Renate und Karl-Wilhelm den Gasthof noch führten, haben die Geschwister unter anderem am Gardasee, im Piemont oder auf Sylt und in Griechenland gearbeitet. Christiane hat sich als Köchin und Hotelfachfrau in ihren Wanderjahren auch den Feinschliff für die Zusatzausbildung als Barmade geholt und wurde einst als erste Frau in der Barkeeperunion aufgenommen.

Seeger’s Gasthof:

Eigentümerin: Axel und Christiane Seeger, Olaf Antons
Restauranttyp: Vollrestaurant
Preise (Hauptgerichte) ab 9,50 Euro, (Menü) ab 33,50 Euro
Zahl der Sitzplätze: 35 (Restaurant) 25 (Biergarten) 200 (Saal)
Zahl der Mitarbeiter: 5 und 1 Azubi und 12 Aushilfen
Kontakt: Seeger’s Gasthof, Einbecker Straße 48, 37154 Northeim-Hollenstedt

Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomiezeitung

Im Café Pammel gibt’s Kaffeemühlen wie Sand am Meer

Seit Petra und Jörg Bergemann noch mal 300.000 Euro in ihr Café Pammel investiert haben, wirkt dieses mondän und lässt dennoch Details der langen Tradition entdecken. Dazu gehört unabdingbar die Kaffeemühlensammlung mit den 270 Unikaten.

Café Pammel
Ein Teil der Kaffeemühlensammlung im Cafe Pammel Fotos (4): Silke Liebig-Braunholz

„Als wir das Haus übernahmen war es rentabel und eine feste Größe in der nordrheinwestfälischen Kreisstadt Höxter. Seit 1930 steht der Name Pammel mitten in der Fußgängerzone für beste Caféhaus-Tradition“ erzählt Jörg Bergemann. Deshalb hat er zunächst erstmal den Alltag beobachtet, die Gästestruktur analysiert und gemeinsam mit einem Betriebsberater erste Veränderungen erdacht. Vier Jahre später folgte die erste Investition in eine neue Theke im blauen Ton und in Kirschholz-Optik. Das Ladengeschäft, in dem vor allem im Winter viele Confiserieartikel verkauft werden, blieb im bekannten Stil bestehen. „Mit diesem Schritt haben wir bei den Kunden einen Aha-Effekt ausgelöst. Nach dem Einkauf im Laden kommen viele nach oben in das Cafe. Da war das Staunen vorprogrammiert. Wir hatten die Stammgäste an erste Neuerungen gewöhnt“, sagt Jörg Bergemann.

Mit einem Unikat am Markt

Einige Jahre später wurde jedoch der Laden völlig neu gestaltet – das Café Pammel sollte sich diesem Erscheinungsbild anpassen. Bergemann hatte dafür mit Elisabeth Küper eine Beraterin engagiert, die seit vielen Jahren bei der Erstellung von zeitgemäßen Läden für Handel und Industrie behilflich ist. Das neue Konzept war gewagt: Geschäft und Café präsentieren sich seither in schwarz-weißem Look mit einer klaren Linie. „Sie hat eine Menge Details auf den Punkt gebracht. Das hat mich beeindruckt. Stühle und Tische wurden beispielsweise eigens für unser Haus produziert. Es ist nichts aus der Konserve. Wir sind dadurch mit einem Unikat am Markt präsent und nicht austauschbar“, erzählt der Chef.

Die Konditorenmeister Petra und Jörg Bergemann.

Hier sieht Bergemann auch die meisten Chancen für seine eigene unternehmerische Zukunft. Angebote, die sich gleichen seien langweilig. Als Inhaber eines Betriebes wie dem Café Pammel müsse man sich ständig rühren: „Wenn es mal zu ruhig ist, schauen wir sofort woran es liegt“, gesteht Bergemann. Deshalb passte er dem neuen Ladenkonzept auch sein Angebot an. In der turbulenten Ferienzeit werde die Fachwerkstadt oft von Bustouristen besucht. Dann kommen Gästemassen in das Café. „Wir konnten diesem Andrang nicht gerecht werden und haben sogar unsere Individualgäste vernachlässigt. Das gefiel uns nicht, weshalb wir unser Angebot entsprechend optimiert haben“, erzählt Petra Bergemann.

Café Pammel
Heute präsentiert sich das Cafe Pammel schlicht und in einer klaren Struktur.
Buffet und Kaffee satt

Nun gibt es von allem ein bisschen weniger. Die vielen Varianten wurden reduziert. So könne das Team seinem hohen Anspruch an Frische gerecht werden und die Qualität bei der Zubereitung der Ware sichern. Auch die Tagesgerichte sind entfallen. Dafür gibt es eine größere Vielfalt an kleinen Speisen. „Wir wollen mit besonderen Angeboten punkten. Dazu gehört für uns die schnelle kleine, aber frische hochwertige Mahlzeit für zwischendurch“, sagt Bergemann. Der Bayerische Topfenstrudel für 2,60 Euro beispielsweise ist ein Renner im Caféhaus, genauso wie das Frühstücksangebot. Für 8,40 Euro gibt es Buffet und Kaffee satt. Bis zu zwei Stunden Aufenthalt seien für die Gäste normal. Im Anschluss nehmen viele von ihnen sogar noch die selbst hergestellte Konfitüre aus dem Café Pammel mit, die ihnen am Bufett am besten geschmeckt hat. „Das ist ein nicht zu unterschätzender Umsatzbringer in unserem Ladengeschäft. Das Frühstücksbufett enthält deshalb mindestens zwölf Sorten unserer Angebote, damit die Gäste auf den Geschmack kommen“, sagt Jörg Bergemann.

Café Pammel
Umsatzbringer Präsente: Der Hexenpunsch ist ein beliebtes Mitbringsel aus der Fachwerkstadt Höxter.

Mit seinen Ideen konnte das Inhaberehepaar letztendlich den Umsatz stetig steigern. 40 Prozent der Gesamtsumme mache der Ladenbetrieb aus, 60 Prozent das Caféhaus mit dem Straßenverkauf. Dafür hat Konditormeister Bergemann auch das Speiseeis einer Rezeptinnovation unterzogen. „Wir haben unser Eis immer selbst hergestellt. Mit der neuen Theke im Ladengeschäft präsentieren wir nun aber dekoriertes Eis. Wir arbeiten mit Frischjoghurt und zersetzen das Eis mit unseren Soßen, wie beispielsweise Holundersoße. Am Ende wird das Eis noch dekoriert“, erzählt Bergemann, der die Glasfront des Geschäfts im Sommer öffnet, damit die Theken entsprechend wahrgenommen werden.

Reich an Geschichten

Ein ebenso nicht zu unterschätzender Umsatzbestandteil ist das Präsentangebot. Der regionale Bezug hilft bei der Auswahl der Themen. Höxter ist reich an Geschichten, Dichter wie Hoffmann von Fallersleben hinterließen hier ihre Spuren. Die ehemalige Benediktinerabtei – das Kloster Corvey – ist weit bekannt. Bergemann hat sich darauf eingestellt. Es gibt eine Corvey-Torte, die Hoffmann-Pralinen oder auch den Huxaria-Taler – eine Hommage an den früheren Namen der Stadt Höxter. „Unsere Region ist beliebt bei Fahrradtouristen. Für sie kreieren wir immer wieder Give aways“, bestätigt der Konditor. Den bei Bergemann beliebten Aha-Effekt verschafft der Meister seinen Gästen jedoch immer wieder mit seiner Kaffeemühlensammlung. Er hat die wohl größte Sammlung weit und breit.

Informationen:

Café Pammel
37671 Höxter, Am Markt 10
Tel.: 05271 / 7930
täglich bis 18.30 Uhr geöffnet

erschienen in der Fachzeitschrift Konditorei & Café

Lambertz: Handwerk, Tradition und Qualität

Es sind die deutschen Tugenden, die Familienunternehmen wie die Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz GmbH & Co. KG charakterisieren. Sie haben sich durch Fleiß einen Namen gemacht, die Kriegswirren überstanden, die Führung von Generation zu Generation weitergegeben und sind heute noch da. Lambertz ist so ein Unternehmen und besitzt seit 1688 den ältesten deutschen Markenartikel. Lambertz ist aber auch Weltmarktführer für Herbst- und Weihnachtsgebäck und zählt zu den drei größten deutschen Gebäckherstellern.

Lambertz
Florentiner und Dominosteine gehören unabdingbar zum Sortiment von Lambertz

Das Unternehmen erwirtschaftet mit mehr als 3.500 Mitarbeitern in sieben Fabriken über 500 Millionen Euro Umsatz mit Marken wie Lambertz, Kinkartz, Haeberlein -Metzger und Weiß. Zudem gehören rund 25 Süßwarenfirmen zur Gruppe, die vom Hauptstandort Aachen mit innovativen Ideen und dem kreativen Geist Dr. Hermann Bühlbecker als Nachkomme der Familie Lambertz nicht nur mit süßen Gebäcken auf sich aufmerksam macht.

Bühlbecker formte das Image

Denn mit dem Bundesverdienstkreuzträger und mehrfach geehrten Dipl.- Kfm., Dr. rer.-pol., Professor Hermann Bühlbecker stieg der Umsatz seit 1978 von damals 16 Millionen auf heute 552,4 Millionen Euro. Dabei hat es der Firmeninhaber vor allem geschafft, den guten Ruf dieser Traditionsmarke derart gezielt zu vermarkten, dass man heute mit dem Namen Lambertz zum Beispiel auch spektakuläre Events, soziales Engagement, die Clinton Global Initiative, die Elton John Aids Foundation oder die American Foundation for AIDS Research in Verbindung bringt.

Werbeaktion zum Geburtstag

Jetzt feiert Lambertz ein großes Jubiläum und hat sich zum 325.ten Geburtstag unter anderem eine kreative Werbeaktion in Kooperation mit Bloggern einfallen lassen, an der Narrare gern teilhaben möchte. Denn Unternehmen wie Lambertz gehört der größte Respekt, weil die Inhaber sich stets auch verantwortlich gefühlt haben für die Gesellschaft und für ihre Mitarbeiter. Nur mit Leidenschaft und großer Identifikation mit der Sache ist es möglich geworden, dass ein Traditionsunternehmen wie Lambertz heute noch am Markt besteht und sich neben internationalen Mitbewerbern behaupten kann.

Für alle Fans hat das Unternehmen ein Jubiläumspaket zusammengestellt, das eine Mischung von Produkten aus der Premium-Linie Henry Lambertz beinhaltet.

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Süße Versuchung: Im Jubiläumspaket finden Genießer erlesene Süßwaren-Spezialitäten aus der Aachener Printen- und Schokoladenfabrik. Fotos (2): Silke Liebig-Braunholz
Das Unternehmen auf anderen Kanälen

Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann sich aber auch mit der Erfolgsstory beschäftigen und dazu etliche Kanäle besuchen, etwa:
Facebook
Youtube
Pinterest
oder die firmeneigene Website. Hier empfiehlt sich unter anderem die
Unternehmensstory nachzulesen.