Stippvisite in der Bordküche der Oceania Cruises

Im Laufe meiner zahlreichen fachjournalistischen Recherchetouren habe ich schon viele Küchen besucht – teilweise in ziemlich engen Räumen gestanden, in denen die Köche ihre Arbeit verrichten mussten. Auf die Stippvisite in die Bordküche eines Luxusliners war ich deshalb besonders gespannt. Letzte Woche hatte ich endlich Gelegenheit dazu, die Ausstattung und Größe der einzelnen Schiffsküchen auf dem mittelgroßen Boutique-Kreuzfahrtschiff „Marina“ der US-amerikanischen Kreuzfahrtmarke Oceania Cruises zu besichtigen und war begeistert.

Schon lange war diese Recherchetour geplant, allerdings hätte ich mir gern zunächst einmal ein Schiff der Unternehmen Aida oder Tui Cruises angesehen. Doch die Amerikaner waren einfach flexibler in der Organisation. Unsere zehnköpfige Journalistengruppe

Fachjournalisten auf der Marina der Oceania Cruises. Foto: Noble Kommunikation

durfte deshalb an einem Vormittag einfach mal in die kulinarische Welt des Luxusliners eintauchen, viele Fragen zum Gastronomie-Konzept stellen und eine sehr informative Führung mit Bernard Carter (Geschäftsführer für den Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika) und Maik A. Schlüter, der für die Geschäftsfeldentwicklung im deutschsprachigen Raum zuständig ist, begleiten. Sie zeigten uns einen Teil der Schiffsküchen und die sieben Restaurants (Grand Dining Room, Polo Grill, Toscana, Jaques, Waves Grill, Red Ginger, Terrace Café) sowie die beiden Restaurants (Privée und La Reserve), die ausschließlich für private Buchungen vorbehalten sind und stellten uns Küchenchef Heiko Baller vor, der viele Jahre schon die Welt bereist und sich in Bordküchen auskennt.

Er erzählt uns von dem hohen Anspruch seines derzeitigen Arbeitgebers und dem Einkauf der Waren, die für die Schiffe der Oceania Cruises zum Teil in Barcelona zwischengelagert werden. Hier hat die Flotte ein eigenes Lagerhaus, in dem täglich frische Ware angeliefert wird und von wo aus beispielsweise das frische Rindfleisch auf die Schiffe gelangt, denn „für die Gäste der Marina wird ausschließlich amerikanisches Rindfleisch verarbeitet, das wir von Farmen aus Südamerika und mit Mais gefütterten Rindern beziehen“, erzählt Baller.

Küchenchef Heiko Baller zeigt den reichen Fundus an Rezepten

Die Küche von Oceania Cruises gilt als die Beste auf See – Chefkoch Jacques Pépin steht für diesen Anspruch. Jedes einzelne Gericht wird à la minute zubereitet. Und für die höchstens 1.250 Gäste auf der Marina arbeiten durchschnittlich etwa 120 Köche. Dreimal am Tag wird beispielsweise das Brot frisch gebacken, an den zwölf Stationen in der Küche werden die Saucen selbst gezogen, regionale und saisonale Zutaten werden – wie auch an diesem Tag in Hamburg – frisch auf dem Markt und vom Küchenchef persönlich eingekauft, jedes einzelne Stück Ware wird vor der Verarbeitung nochmals auf seine hohe Qualität gecheckt, für die unzähligen Gerichte des Luxusliners inklusive der Saucen, Fonds und Petit Fours gibt es zwischen 7.000 und 8.000 Rezepte.

Erdbeeren mit Schokoladenüberzug von Hand bearbeitet. Alle Fotos: Silke Liebig-Braunholz
Die Kräuter werden frisch zubereitet
Gemüse und Obst für das Buffet werden frisch zubereitet
Frisches Lobster Fleisch vor der Zubereitung

Nach der Führung genießen wir Maine Lobster and Daikon with Caviar (amerikanischer Hummer auf Winterrettich mit Kaviar), Fagottini Al Formaggio (Pasta auf Käse), Filet de Bœuf Périgourdine (Rinderfilet auf Trüffelsauce), Den Miso Glazed Sea Bass (mit fermentierter Sojabohnenpaste glasierter Seebarsch) und Papuan Chocolate Volcano (Schokolade aus Papua Neuguinea) sowie die Petits Fours und Macaroons zum Espresso.

Fazit: Wenn die aufwendige Logistik, das hohe Maß an täglichem Qualitätsanspruch in Waren, Zubereitung und Präsentation den Anforderungen auf hoher See standhält, hat die kulinarische Leistung der Oceania Cruises Sterneniveau und ist eine Empfehlung für jeden Gourmet.

Hinweis der Redaktion: Jaques Pépin ist einer der beliebtesten Köche der Welt, Fernsehpersönlichkeit und Buchautor. Er managte die Küchen dreier Staatsoberhäupter, darunter die von Charles de Gaulle und wurde mit dem „The CIA Leadership Award 2017“ ausgezeichnet.

Familienessen wie zu Martin Luthers Zeiten

Das Jahr 2017 steht auch in Leipzig im Zeichen des Reformationsjubiläums. Hier fand 1519 in der Pleißenburg die Leipziger Disputation statt, bei der Martin Luther in einem Streitgespräch die Autorität des Papstes anzweifelte. In Leipzig wurden die meisten lutherischen Schriften und evangelischen Gesangbücher gedruckt.

Martin Luther
Martin Luther (alias Norbert Hein) wirbt am Leipziger Hauptbahnhof für Reisen zum Thema Reformation nach Leipzig. Foto: obs/Leipzig Tourismus und Marketing GmbH/Laura Gruner

Mit über 100 Veranstaltungen würdigt Leipzig das Reformationsjubiläum. Die Bandbreite reicht von Ausstellungen über Konzerte, Stadtführungen und kulinarische Angebote. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist der „Kirchentag auf dem Weg“, der vom 25. bis 28. Mai 2017 unter dem Motto „Leipziger Stadtklang: Musik. Disput. Leben.“ stattfindet.

Darüber hinaus präsentieren Leipziger Museen hochkarätige Ausstellungen zum Thema Reformation. Im „Barthels Hof“ kann man ein Familienessen wie zu Luthers Zeiten genießen. Außerdem bietet die Leipzig Erleben GmbH einen Stadtrundgang „Auf Luthers Spuren in Leipzig“ an. Wer die Region erkunden möchte, kann sich auf den Lutherweg in Sachsen begeben. Reiseangebote nach Leipzig können bei der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH gebucht werden.

Street Art am Rande der World‘s 50 Best Restaurants

Wenn im australischen Melbourne die „World’s 50 Best Restaurants“ gekürt werden, wird auch die Arbeit von Street-Artist Heesco für Aufmerksamkeit sorgen. Die überlebensgroßen Konterfeis von Heesco sind eine Inszenierung anlässlich des „World´s 50 Best Restaurants“-Events.

World’s 50 Best Restaurants
Food Art meets Street Art: Die Sterneköche Ben Shewry (links) vom Attica in Melbourne und Massimo Bottura von der Osteria Francescana in Modena vor ihren Street Art Konterfeis in der Higson Lane in Melbourne. Foto: Visit Victoria

In der Hauptstadt des australischen Bundesstaats Victoria zieht das Konterfeis in diesen Tagen Gourmet-Größen aus der ganzen Welt an. Die Köche wurden auf dem Street Art Gemälde verewigt. Zu sehen sind Ben Shewry (Attica – Australiens bestes Restaurant auf Platz 32 der World’s 50 Best Restaurants 2017), Joan Roca (El Celler De Can Roca, in Spanien, Platz 3 2017) Massimo Bottura (Osteria Francescana, Platz 2 2017), Daniel Humm (11 Madison Park, Platz 1 2017) und Heston Blumenthal (The Fat Duck, London) Blumenthal wurde bei der diesjährigen Verleihung zudem mit einem Livetime Achievement Award geehrt.

Alle diesjährigen Preisträger sind hier zu finden.