Wer durch die Grafschaft Sligo im nördlichen Teil des Wild Atlantic Way, entlang des Tafelberges Benbulben fährt, spürt sofort, welche kulinarischen Freuden das vom Atlantik umspülte Land hervorbringt. Von tiefgrünen Weiden, aus ertragreichen Gärten und aus dem Meer kommen die Zutaten für eine Esskultur, die Hand in Hand von den Produzenten, Restaurants und Cafés, Gastro-Pubs und Herbergen gepflegt wird.
Die über 70 Mitglieder, die dem „Sligo Food Trail“ angehören, weisen den Weg zu ihren kulinarischen Spots durch das ganze County an der Westküste Irlands. Es gibt kein Restaurant in Sligo, das nicht täglich frischen Fisch auf der Speisekarte hat. Berühmt sind auch Sligos Mullaghmore Lobster sowie die Lissadell Austern und der Knocknarea Honig. In einer 16-seitigen Broschüre sind über 30 solcher „Food Experiences“ beschrieben. Eine Landkarte in der Broschüre, die bei den Mitgliedern des Food Trail ausliegt und in den Tourist Information Offices herausgegeben wird, weist den Weg zu den Hot Spots.
Die documenta 13 wird in diesem Sommer voraussichtlich nicht nur Kunstbegeisterte anziehen. In den vergangenen Ausstellungsjahren mauserte sich die Stadt Kassel in dieser Zeit zu einem attraktiven Reiseziel innerhalb Deutschlands. Zur letzten documenta im Jahr 2007 kamen rund 750.000 Besucher.
Seit gestern hat die weltweit größte Ausstellung zeitgenössischer Kunst geöffnet. Bis zum 16. September werden mehr als 150 Künstler aus 55 Ländern sowie Teilnehmer aus der ganzen Welt zusammenkommen und vielfältige künstlerische Praktiken wie etwa Performance, Installation, Forschung, Film oder gar Experimente auf dem Gebiet der Kunst, Politik, Literatur, Philosophie und Wissenschaft präsentieren. „Was manche dieser Teilnehmer tun, und was sie in der documenta 13 »ausstellen«, mag Kunst sein oder auch nicht. Jedoch rufen ihre Taten, ihre Gesten, ihre Gedanken und ihr Wissen Umstände hervor, und werden wiederum von diesen Umständen produziert, die von der Kunst gelesen werden können – Aspekte, mit denen Kunst umgehen kann, und die von der Kunst aufgenommen werden können“, so die künstlerische Leiterin Carolyn Christov-Bakargiev über das Konzept.
In der Hotellerie und Gastronomie war der Ansturm indes bisher eher verhalten. Aus der Erfahrung der letzten Ausstellungsjahre wissen viele Hoteliers aber, dass dieses Großereignis die Häuser lediglich zum Beginn und zum Ende der documenta vollends füllt. Dafür steigen die Zimmerpreise an – im Verhältnis zu anderen Städten mit gleichwertigen Großereignissen jedoch moderat, in diesem Jahr liegen die Raten im Durchschnitt zwischen 25 und 75 Prozent höher als außerhalb der documenta. Geschäftstüchtige Hoteliers bringt dies sogar auf die Idee, sich eine Domain unter dem Namen documenta-hotels.de zu sichern (die Website existiert mittlerweile nicht mehr) und selbst rund 100 Kilometer von Kassel entfernte Hotels zu vermarkten. Ein Zeichen dafür, dass diese Region nach derartigen Events lechzt.