Für das Onlinemagazin Fachjournalist recherchiere ich das Thema Fachjournalismus im digitalen Zeitalter. Dazu habe ich mich auch tief in die Materie Snapchat hineinbegeben. Mittlerweile mit großer Begeisterung.
Auf der re:publica in Berlin hatten Anfang Mai nicht wenige Experten der digitalen Gesellschaft Snapchat als die neue Entdeckung für den Journalismus der Zukunft entlarvt. Vielleicht gerade weil dieses nach 24 Stunden verschwindende Phänomen der digitalen Echtzeitkommunikation den für uns Journalisten so wichtigen Küchenzuruf – die zentrale Aussage des Textes – in den Mittelpunkt stellt. Vielleicht aber auch, weil Snapchat eine für mich wirklich adäquate Lösung für die Kommunikationsmodelle der Zukunft darstellt. Witzig – pfiffig – authentisch – sekundenschnell und jederzeit empfangbar.
Ein tolles Beispiel dafür habe ich heute auf Snapchat verfolgt, als Torben Tost, Digital Communications & Marketing Manager beim Hamburger Flughafen mit seiner Praktikantin Tamara ein Interview führte. Tamara studiert derzeit BWL und absolviert während ihres Praktikums einen Austausch am Athener Flughafen. Die beiden unterhielten sich über die Unterschiede der Flughäfen und plauderten auch über das sonnige Wetter in Athen im Vergleich zum Hamburger Schietwetter. Jeder hatte lediglich sein Smartphone in der Hand und sprach in die Kamera. Anschließend schickten beide ihre Snaps in ihre Story – bitte ab sofort mehr davon! Denn exakt so sieht Kommunikation heute aus und erreicht sie die Zielgruppe. Mich habt ihr erreicht. Ich habe heute wahrscheinlich mehr über die Arbeit der Kommunikationsabteilung des Hamburger Flughafen gelernt als es ohne Snapchat jemals möglich gewesen wäre. In der Zeit vor Snapchat als Kommunikationsabteilungen hinter verschlossenen Türen agierten und ihre Strategien austüftelten.