Genuss lässt sich nicht in einer Liste festhalten

Im Juli erschien die neue Liste der „The World’s 50 Best Restaurants“, die mittlerweile von der dänischen Hauptstadt dominiert wird. Das Restaurant Geranium in Kopenhagen verspricht fleischlosen Genuss und wurde demnach zum besten Restaurant der Welt 2022 gewählt. Der ebenfalls in Kopenhagen ansässige Alchemist landete auf Platz 18, das Jordnær auf Platz 38 und das für diese Liste längst alte bekannte Noma, das 2021 noch auf Platz 1 landete, ist gar nicht mehr vertreten. Wie kann das sein?

Genuss
Das derzeit weltbeste Restaurant ist in der Per Henrik Lings Allé im Kopenhagener Stadtteil Østerbro zu finden. Obwohl das Geranium gerade erst ausgezeichnet wurde, ist es für Gäste momentan geschlossen und öffnet erst wieder am 12. August. Foto: Silke Liebig-Braunholz

Zugegeben, ich beschäftige mich schon viele Jahre mit der Liste, habe einige Preisverleihungen verfolgt und vor allem schon in vielen Restaurants dieser Welt gegessen, die auf dieser Liste vertreten sind oder es waren. Spätestens seit dem Aufkommen der molekularen Küche und dem spanischen Koch Ferran Adrià, der vor 15 Jahren auf der Weltkunstausstellung documenta für Furore sorgte und das Kochen in den Olymp der Kunst hob, ist auch die Liste ein wichtiges Marketinginstrument für die Gastronomie. Für mein Empfinden haben altbewährte Guides wie der Guide Michelin dadurch sogar an Strahlkraft verloren.

Mangelnde Transparenz und Willkür

Dennoch gibt es auch kritische Stimmen wie die von Branchenkenner Jürgen Dollase. Dollase kritisiert die mangelnde Transparenz und Willkür, die auch ich nicht mag. 3-Sterne-Koch Christian Bau hat sich bezüglich der Liste ebenfalls schon zu Wort gemeldet. Er war selbst noch nie vertreten, obwohl er seit Jahrzehnten zu den besten Köchen Deutschlands zählt, und weiß von daher wovon er spricht.

Letztendlich hält diese Liste eine große Vermarktungsmaschinerie in Gang, die der weltweiten Gastronomie gut tut, ihre Leistungsstärke und Qualität aber nie authentisch abbildet. Vielmehr ist die Liste der „The World’s 50 Best Restaurants“ ein Trendsetter, der die sich ständig verändernden weltweiten kulinarischen Entwicklungen aufzeigt. Man kann sich von dieser Liste deshalb zu kulinarischen Genüssen verleiten lassen und in den Restaurants dann meist völlig überhöhte Preise für die Menüs akzeptieren. Viel Spektakel ist in manch umgebauten Fabrikhallen (Alchemist) oder trendigen Restaurants, die im 8. Stock gleich neben einem Fußballstadium residieren (Geranium), jedenfalls garantiert. Ob das auch für den oft erwarteten kulinarischen Hochgenuss gilt, muss am Ende jeder Gast selbst entscheiden. Hinterher rennen muss man dieser Liste jedenfalls nicht. (slb)

Fine Dining in der Wüste

Der Restaurantführer Michelin Guide hat Dubai neu in die Liste seiner 35 kulinarischen Empfehlungen aufgenommen, die sich von Nord- und Südamerika über die Region Asien-Pazifik bis Europa verteilen. Die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate will sich nun als Fine Dining-Hotspot positionieren.

Fine Dining
Tausende Restaurants sind in Dubai zuhause. Talentierte Köche und Küchenchefs aus der ganzen Welt stellen hier ihre Liebe zur Kochkunst unter Beweis. Foto: Kate McLean

Der neue Guide Dubai filtert gastronomische Schätze aus der multikulturellen Küche der Emiratis und präsentiert Empfehlungen, die ein besonderes Kulinarik-Erlebnis versprechen. Die traditionelle arabische Küche trifft in Dubai auf Aromen und Rezepturen von mehr als 200 weiteren Nationalitäten, die in dieser Stadt leben.

Dubai steht nicht nur für Luxus und Opulenz, sondern bietet eine einzigartige kulinarische Vielfalt. „Neben den Niederlassungen vieler weltweit bekannter Küchenchefs werden wir uns auch auf einfache Restaurants in der Nachbarschaft konzentrieren. Hier kommt die Küche Dubais und des Nahen Ostens mit ihrer reichen Kultur besonders gut zur Geltung. Diese Auswahl wird den Gästen einen einzigartigen Einblick in das vielfältige Angebot dieser aufregenden Stadt bieten“, erklärt Gwendal Poullennec, Internationaler Direktor der Michelin Guides.

Dubai als Top-Reiseziel für Feinschmecker und Foodies

Dubai begrüßte 2021 über sieben Millionen Übernachtungsgäste. Das ist ein signifikantes Plus von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Veröffentlichung des ersten Guide Dubai in diesem Jahr wird nun ein Katalysator sein. Die Stadt will sich als erste Wahl für Feinschmecker und Gourmets positionieren. (red)

Hanami ist die schönste Zeit der Kirschblüten

Die japanische Tradition Hanami (japanisch 花見, „Blüten betrachten“) zieht in jedem Frühjahr nicht nur die Japaner in die Parks, um die Schönheit der in Blüte stehenden Kirschbäume zu feiern. Auch für Touristen sind die in zartem Rosa erstrahlenden Kirschblüten ein Grund, Japan zu besuchen. In der Präfektur Yamaguchi – der westlichsten Region der Insel Honshu – gibt es zahlreiche Spots, an denen sich die Saison auch abseits der üblichen Touristenpfade erleben lässt.

Kintai-Brücke
Einer der besten Hotspots in der Hanami-Saison ist die Kintai-Brücke, die dann mit zahlreichen Kirschbäumen geschmückt ist.

Yamaguchi liegt im südwestlichen Teil der japanischen Hauptinsel Honshu und ist für seine ländliche Schönheit und historischen Sehenswürdigkeiten bekannt. Es gibt viele spektakuläre Orte in der Präfektur. Zu den Naturwundern in Yamaguchi zählen eine Reihe von ruhigen, idyllischen Stränden sowie Akiyoshido, eine der größten Kalksteinhöhlen Japans. Außerdem gibt es unzählige Städte und Dörfer mit gut erhaltenen Schreinen und Burgen. Darunter auch die Stadt Shimonoseki, die für ihren Fischmarkt bekannt ist.

Rurikuji-Pagode
Im Kozan-Park stehen 170 Kirschbäume, etwa an der Rurikuji-Pagode, die von unzähligen blühenden Bäumen umringt wird. Dank einer besonderen Lichterinszenierung kann man hier auch nachts spazieren gehen.

Die japanischen Grenzen sind aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht wieder für alle Touristen offen. Geschäftsreisende und Studenten dürfen allerdings bereits wieder einreisen.

Kirschblüten auch in Hamburg

Viele der in zartem rosa blühenden Kirschblüten sind auch in Hamburg an der Alster zu sehen. Seit 1968 bedankt sich die japanische Gemeinde Hamburg für die Gastfreundschaft der Hansestadt mit dem jährlich stattfindenden Kirschblütenfest, das immer tausende Besucher anzieht. Für dieses Jahr steht der Termin noch nicht fest. Auf dieser Seite wird er aber demnächst bekanntgegeben.