Endstation Tunnelblick im World Wide Web?

vg wortDie Taktzahl im World Wide Web lässt kaum noch eine freie Minute zu. Auf allen Kanälen, die dem Menschen heute zur Verfügung stehen, werden Informationen verbreitet. Von jedem!

Das nervt vor allem die Menschen, denen bewusst ist, dass unsere Rezeptionsfähigkeit begrenzt ist. Nicht umsonst sind viele mittlerweile von der Social Media Müdigkeit erfasst. Der Einfluss der sozialen Netzwerke auf den Menschen wird heiß diskutiert und immer mehr wird deutlich, dass es vor den sich überschlagenden Entwicklungen überhaupt keine Konzepte für eine derart inflationäre Flut an Informationen gab.

In der Cloud lebende Halbgötter

Gerade die Medien können ein Lied davon singen. Sie mussten sich in den letzten Jahren so einiges anhören: Identitätskrise, Zeitungssterben oder der Verlust der Informationshoheit sind nur einige Begriffe und Floskeln, die das weltweite Netz ausspuckt. Allen voran die in ihrer Cloud lebenden Halbgötter, die uns gern die neue Welt erklären, sich selbst jedoch meist in einer Schublade befinden. Doch durch ihre Brille ist die Zukunft längst ausgemacht. Die sogenannten Nerds pflegen eine neue Art der Kommunikation, zu der auch gehört, die Dinge in aller Öffentlichkeit beim Namen zu nennen. An dieser Stelle sei auf das im Ullstein Verlag erschienene Buch „Privat war gestern“ verwiesen, in dem sich die Rechtswissenschaftler und Medienanwälte Christian Schertz und Dominik Höch mit dem Verlust des Privaten und dem daraus entstehenden Schaden für die Gesellschaft mit ihren zivilisierten Werten auseinandersetzen.

Natürlich wird es immer mehr Nutzer des Internets geben und sich der digitale Wandeln nicht aufhalten lassen – schon allein deshalb, weil wir mit unseren Kindern in einer sich selbst überholenden Welt leben und sie darin sozialisiert werden. Dennoch sind eben 8 Millionen Menschen – „Inzwischen gehen mehr als 8 Millionen Menschen in Deutschland per Smartphone, Tabletcomputer oder elektronischem Lesegerät regelmäßig ins Netz“, Holger Schmidt (FAZ) – immer noch nicht die Mehrheit auf die Gesamtbevölkerung Deutschlands bezogen. Und es muss auch nicht folgerichtig sein, dass die jungen Menschen sich ein ganzes Leben lang in einer digitalen Welt wohlfühlen. Vielleicht erklärt sich daraus, warum Medienunternehmen ihre Strategien auch nicht von heute auf morgen umstellen wollen. Sie tasten sich immer noch an neue Geschäftsmodelle heran und versuchen sich damit. Einfach so weitermachen wie in den letzten dreißig Jahren scheint ebenfalls eine Möglichkeit für Medienunternehmen zu sein.

Social Media Berater haben eigenes wirtschaftliches Interesse

Doch weit gefehlt, liest man beispielsweise Christian Jakubetz Thesen, ist gerade der Qualitätsjournalismus im Netz momentan zwar in einer Sackgasse, gibt es aber bereits Lösungsvorschläge. Leider gibt es nur Wenige, die neue Ansätze in der Gestalt umsetzen und das muss eine Ursache haben. Denn: Journalisten oder gar Kommunikationswissenschaftler sind in der Regel nicht dumm und wenn nicht immer nur Social Media- oder Unternehmensberater mit ihrem eigenen wirtschaftlichem Interesse über das sogenannte Netz mit seinen unendlichen Möglichkeiten sprechen würden und gerade den Unternehmen in ihren Seminaren meist das gleiche erzählen, hätten wir in der Art der digitalen Kommunikation vielleicht auch bereits zwei Schritte nach vorn gehen können. Denn zur Informationsüberflutung, die es schwer macht ungewollte Posts auszublenden, gesellen sich heute leider auch die zahlreichen Werbebotschaften mit der Mission: „Ich will dir erzählen wie toll ich bin“ oder „Ich habe etwas zu verkaufen“.

Doch jetzt, wo sich sogar der Erfinder des Internets, Tim Berners-Lee über die zahlreichen Unzulänglichkeiten des Netzes beklagt, sollte es ein gesamtgesellschaftliches Miteinander anstatt eines ständigen Belehrens geben. Ich mutmaße, dass wir ansonsten in der Endstation Tunnelblick verharren werden und den für die Menschheit zugänglichen Fortschritt des vergangenen Jahrzehnts verspielen. Demokratisch ist das weltweite Netz und der darin mögliche Austausch nur, wenn es allen zugänglich ist – dafür müssen sie aber zunächst die komplexe Technik und ihre Möglichkeiten verstehen. Dann sollten wir lernen tolerant miteinander umzugehen – damit würden sich anonyme Kommentare in Fäkaliensprache schon einmal ausschließen – und uns in dieser unendlichen Weite, in die jeder einen Einblick erhalten kann, respektvoll austauschen.

Eine Erfolgsgeschichte expandiert

Sie sind mit Michelin Sternen, Hauben oder Punkten im Gault Millau dekoriert. Sie kennen sich gut – die Branche ist untereinander vernetzt. Köche sind so etwas wie eine große Familie. Das macht sie als Werbeträger interessant.

Chef-Sache
Der Musiker und Produzent Helmut Zerlett auf der Chef-Sache 2011 in Köln Fotos: Silke Liebig-Braunholz

Es scheint demnach leicht, ein Fachsymposium wie die Chef-Sache zu organisieren. Zum dritten Mal fand die Veranstaltung jetzt in Köln statt. Doch ihr Erfolg beruht vorrangig auch auf dem Engagement von Thomas Ruhl, dem Erfinder der Chefsache, und G+J Events, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft des Verlagshauses Gruner + Jahr in Hamburg.

Ruhl hat ein Symposium für die weltweit besten Top-Chefs, ambitionierten Köche und solche, die es werden wollen, geschaffen. Er legt die aktuellen Entwicklungen der Haute Cuisine offen und spürt zukünftige Strömungen auf – so schreibt er selbst in einer Presseerklärung. Doch er hat mit dieser Veranstaltung und seinen Werbeträgern – den Köchen – auch immens viel für die deutsche Küche und ihren internationalen Ruf getan. In diesem Jahr ließ er beispielsweise die „Neue Deutsche Schule“ und ihre Meister zu Wort kommen. Sie überzeugten auf einem derart hohen Niveau, dass selbst die dekoriertesten Kollegen – beispielsweise Elena Arzak aus dem Baskenland, einer Region in Spanien mit der höchsten Dichte an Sternerestaurants – neidvoll nach Deutschland schauten. Dafür gebührt den Veranstaltern Respekt und Anerkennung.

Chef-Sache
Sven Elverfeld signierte sein aktuelles Buch auf der Chef-Sache 2011

Im nächsten Jahr wird die Chef-Sache aufgrund ihres Erfolgs nunmehr in die Schweiz expandieren. Am 10. und 11. Juni 2012 findet das Fachsymposium für die Alpenländer Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Frankreich und Italien dann in Zürich statt. Bereits jetzt haben sich Edouard Loubet, Koch des Jahres 2011 in Frankreich, Norbert Michael Niederkofler (Italien), Thomas Dorfer und Heinz Reitbauer (beide Österreich) für dieses Event angesagt. (slb)

Chef-Sache
Relais & Chateaux Delegation Manager Germany Melanie Thöne (rechts) kam mit der Directrice Benelux Isabelle Durighello nach Köln

Rovinj: Wer spricht von unscheinbar?

Die Hot List des Onlineportals hotels.com analysiert jeden Monat die Reisezielgesuche der Deutschen. Im Juli setzte sich Rovinj (folgen Sie dem Link zu einem Beitrag aus dem Jahr 2005) deutlich ab.

Rovinj
Der kleine Hafen von Rovinj in Kroatien Fotos (3): Liebig-Braunholz

Das im Westen Kroatiens gelegene Städtchen verzeichnete ein erstaunliches Nachfrageplus von 495 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dahinter landete Alanya an der Türkischen Riviera sowie das ägyptische Sharm el Sheich direkt am Roten Meer.

Rovinj
Der Uhrturm von Rovinj

Weiterhin beliebt bleibt die Suchanfrage deutscher Urlaubsorte. Ein Sportereignis scheint sich dabei besonders positiv auf die Platzierung in den Top Ten ausgewirkt zu haben: die Deutschen Leichtathletik Meisterschaften in Kassel. Der sportliche Wettkampf machte die nordhessische Stadt zum bestplaziertesten inländischen Reiseziel.

Rovinj
Rovinj in Kroatien verzaubert auch durch seine romantischen Gassen

Über Hotels.com
Als Teil der Expedia Gruppe umfasst das Portfolio von Hotels.com mehr als 130.000 Qualitäts-Hotels, Bed & Breakfast Hotels und Service-Apartments weltweit. Hotels.com verfügt über eines der größten unabhängigen Hotelteams der Branche sowie zwei Millionen Gästebewertungen früherer Hotelgäste, die tatsächlich in dem Hotel übernachtet haben.