Zadar – ein Star unter Europas Destinationen

Bereits Alfred Hitchcock hat von Zadar geschwärmt, vor allem vom Sonnenuntergang in der kroatischen Stadt an der Adria-Küste. Während seines Besuchs im Jahr 1964 soll er gesagt haben: „Zadar hat den schönsten Sonnen Untergang der Welt, einen schöneren sogar als in Key West in Florida, wo man ihn jeden Abend mit Applaus erwartet.“

Zadar: Wo das Meer orgelt und ein Gruß an die Sonne geht Foto: Ivo Pervan
Zadar: Wo das Meer orgelt und ein Gruß an die Sonne geht Foto: Ivo Pervan

Vielleicht mag es der Sonnenuntergang von Zadar gewesen sein, der die „European Best Destinations“ animierte, die Stadt in Dalmatien als eines der besten europäischen Reiseziele des Jahres 2016 zu nominieren. Insgesamt 20 Städte hat die Organisation aus Brüssel ins Rennen geschickt, wobei Zadar gegen Hauptstädte wie London, Paris, Berlin, Madrid und Prag konkurriert – bisher mit einschlägigem Erfolg. Noch bis zum 10. Februar können Besucher der Website für eine der auserwählten Destinationen stimmen.

Doch warum ausgerechnet für Zadar in Kroatien? Es gibt mehrere gute Gründe, weshalb dieses Reiseziel am wohl klarsten und türkisesten Meer in Europa den Sieg verdient. Gastautorin Annika Senger weiß Antworten und hat die Destination besucht.

Eine Kulturstadt mit mediterranem Charme

Obwohl Zadar im Zweiten Weltkrieg von alliierten Bombern und auch 1991 im Kroatien-Krieg stark beschädigt wurde, konnte sich die Altstadt mit den engen Gassen ihren mediterranen Charme bewahren. Wie man auf einem Spaziergang durch den historischen Stadtkern unschwer erkennt, hatte Zadar eine Reihe an Einbußen alter Bausubstanz zu erdulden. Die wichtigen Kulturstätten wurden nach den Angriffen jedoch restauriert beziehungsweise wieder aufgebaut.

Nicht erst im 20. Jahrhundert durchlief Zadar eine turbulente Geschichte: Schon im 2. Jahrhundert vor Christi wurde sie von den Römern unterworfen. Aus dieser Zeit stammen die architektonischen Überbleibsel im römischen Forum vor der Kirche des Heiligen Donat (Sv. Donat). Die römisch-katholische Kirche mit dem byzantinischen Rundbau gilt als Wahrzeichen von Zadar und wird heute als Austragungsort für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Mit ihren Wurzeln im 9. Jahrhundert nach Christi gehört sie zu den wohl ältesten christlichen Bauten in Kroatien.

Das Wahrzeichen von Zadar Foto: Mario Romulić und Dražen Stojčić
Das Wahrzeichen von Zadar Foto: Mario Romulić und Dražen Stojčić

Wenn man mit einem Faible für Kirchenarchitektur nach Zadar kommt, empfiehlt es sich, in der Altstadt genügend Zeit für Besichtigungen der zahlreichen imposanten Gotteshäuser einzuplanen. Ein Highlight ist die Kathedrale der Heiligen Anastasia (Sv. Stošija). Einlass in die romanische Basilika aus dem 12. und 13. Jahrhundert wird allerdings nur denjenigen gewährt, die ihre Schultern und Knie mit Stoff verhüllen. Auch an wärmeren Sommertagen ist es demnach sinnvoll, für den Kathedralen-Besuch ein zusätzliches Kleidungsstück bei sich zu tragen. Von außen kann man zwar die monumentale Fassade und die gotischen Rosetten betrachten, doch im Innenraum der Kathedrale warten prächtige Gemälde und Altäre aus Marmor. Mit etwas Glück bekommt man sogar die Klänge der Orgel zu hören. Erklimmt man den Glockenturm der Heiligen Anastasia, genießt man nach 150 Stufen einen tollen Ausblick über Zadar und das Meer.

Orgel mit ganz speziellen Klang

Apropos Meer: An der Seepromenade lockt Zadar mit zwei Attraktionen aus dem 21. Jahrhundert. Der kroatische Architekt Nikola Bašić entwarf sowohl die Meeresorgel als auch den „Gruß an die Sonne“. Seine beiden Werke sind nur wenige Meter voneinander entfernt. Die Klänge des experimentellen Musikinstruments, das am 15. April 2005 eingeweiht wurde, werden von den Wellen des Meeres erzeugt. Unter den großen Steinplatten am Ufer befinden sich Löcher, die vom Meerwasser durchflutet werden. Welche Melodie die Meeresorgel von Zadar dann spielt, bestimmt der Wind. Sie hat einen ganz speziellen Klang, diese Orgel. Lauscht man ihr, empfindet man ihre Musik entweder als entspannend oder als monoton. In jedem Fall hat sich die Meeresorgel als beliebter Treffpunkt für Touristen und Einheimische etabliert. Vergleichbare Töne wird man nämlich sonst nirgends vernehmen und in der Abenddämmerung bietet die Orgel auf ihren Stufen die besten Plätze, um den Sonnenuntergang zu bestaunen.

Bei einem kunstvollen Lichtspektakel kann man Hitchcocks „most beautiful sunset“ ebenso auf dem „Gruß an die Sonne“ erleben. Dieser 22 Meter durchmessende Kreis besteht aus 300 mehrschichtigen Glasplatten, die am Tag Sonnenlicht absorbieren. Am Rand seines Kunstwerks erklärt Bašić die Planeten des Sonnensystems sowie deren Umlaufbahnen. Nach Einbruch der Dunkelheit sendet der Kreis mit seiner Licht-Show einen spektakulären Gruß an die Sonne. Die Lichtbewegungen folgen wie die Klänge der Meeresorgel dem Rhythmus der Wellen. So fordern die Orgel und der Lichtkreis ihre Besucher zu einem abendlichen Tänzchen auf – oder auch lediglich zur stillen Betrachtung.

Ausgangsort für Natur-Erkundungen

Sollte man Kroatien wegen seiner vielfältigen Natur besuchen, eignet sich Zadar ideal als Ausgangsort für Ausflüge. Westlich der Stadt erstreckt sich der Nationalpark Paklenica, der durch die Winnetou-Verfilmungen berühmt geworden ist und auf Wanderer und Kletterer seinen magischen Reiz ausübt. Möchte man stattdessen die Kornati Inseln erkunden, hat man die Möglichkeit, ab Zadar an Bootstouren durch den Nationalpark Kornati in See zu stechen. Die unter Naturschutz stehende Inselwelt erinnert in ihrer Kargheit an Landschaften in Schottland oder Island. Wenn man auf den Kornaten von Bora verschont bleibt, tankt man dort nordeuropäisches Flair unter Kroatiens Sonne. Was auch immer man in Zadar und Umgebung vorhat – trotz der großen Auswahl an ähnlich attraktiven Reisezielen hat es Zadar verdient, im Voting von European Best Destinations auf dem Siegertreppchen zu landen. (Annika Senger)

Über die Autorin
Annika Senger betreibt seit Januar 2016 das Reise- und Kulturportal Kroatien-Liebe, wo sie nicht nur über Reiseziele in Kroatien informiert, sondern ihrer Leserschaft auch kroatische Musik, Rezepte und Sprache näher bringt. Sie ist eine leidenschaftliche Bloggerin und Fotografin.

Kitzbühel ist das beste Skigebiet der Welt

KitzbühelKitzbühel ist der Klassiker unter den Skigebieten. Vom Portal Skiresort.de wurde der Weltcup-Ort im nordöstlichen Tirol nun auch zum besten Skigebiet der Welt gekürt. Von 5 möglichen Sternen erreicht Kitzbühel 4,8 und damit Bestnoten in fast allen Kategorien. Nachholbedarf sieht Skiresort.de-Geschäftsführer Oliver Kern lediglich in den Bereichen Parkplatz und Umweltfreundlichkeit.
Kitzbühel in Tirol erstreckt sich vom Hahnenkamm bis zum Pass Thurn. Fotos: Skiresort.de
Kitzbühel in Tirol erstreckt sich vom Hahnenkamm bis zum Pass Thurn. Fotos: Skiresort.de

Neben dem Spitzenreiter finden sich unter den Top Ten noch weitere Regionen in der Alpenrepublik, darunter St. Anton am Arlberg, Kaltenbach – Hochzillertal/Hochfügen, Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn, Sölden sowie die SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental: „Die Qualitätsunterschiede sind minimal. St. Anton am Arlberg steht zum Beispiel für ein erstklassiges Pistenangebot mit Abfahrten aller Schwierigkeitsgrade und viel freien Skiraum. In kaum einem anderen Skigebiet gibt es dagegen so viele qualitativ hochwertige Restaurants und Hütten wie im Hochzillertal“, so der Gründer des Münchner Unternehmens. Zu den weiteren Top-Performern zählen unter anderem Whistler Blackcomb in Kanada, Arosa Lenzerheide in der Schweiz und Gröden in Südtirol. Oliver Kern: „Dort investieren die Bergbahnen besonders viel Zeit und Mühe, damit Gäste auf optimal präparierten Pisten carven können.“

Kitzbühel
Die Galzigbahn in St. Anton am Arlberg.

Mehr als 500 Skigebiete hat das Team des Internetportals Skiresort.de seit 1998 teils mehrfach bereist und jeweils nach 18 Kriterien bewertet. Entscheidend sind unter anderem Größe, Pistenangebot sowie Schneesicherheit, aber auch Familientauglichkeit, Snowparks und Unterkünfte direkt an den Pisten. Die Skigebiete können maximal 5 Sterne in jeder Kategorie erreichen, aus dem Schnitt aller Wertungen errechnet sich das Endergebnis.

Die Vasa als Besuchermagnet

Rund eine Million Besucher pilgern jährlich in das Vasa-Museum nach Stockholm. Wer vor der Tür des Museums steht, muss sich erstmal in einer langen Schlange anstellen. Und wird anschließend belohnt: Das einzige verbliebene Kriegsschiff Vasa aus dem 17. Jahrhundert offenbart sich als eine faszinierende Entdeckung jedes Stockholm-Reisenden.

Vasa
Das Kriegsschiff Vasa setzte am 10. August 1628 Segel, um aus dem Stockholmer Hafen auszulaufen. Als es sich der Hafeneinfahrt näherte, wurde es von zwei Windböen erfasst, kenterte und sank. 333 Jahre später erblickte die Vasa wieder das Tageslicht. Foto: Imagebank.sweden

Als ich vor der riesigen Vasa stand, hatte ich das Gefühl, in eine andere Zeit einzutauchen. Der Besuch des Museums sei wie eine Reise mit der Zeitmaschine. Man erhalte beeindruckende Einblicke in das Schiffsleben und den Schiffsbau aus der Zeit eines Schiffsunglücks vor 400 Jahren, lautet denn auch das Urteil der Tripadvisor-Jury beim diesjährigen Travellers Choice Award, bei dem das Vasa-Museum auf Platz 9 der 25 weltbesten Museen landete. Auf den vorderen Plätzen 2 bis 4 rangieren zudem zwei weitere Museum der schwedischen Hauptstadt: Dem weltweit ältesten Freilichtmuseum Skansen folgen die innovativen Einrichtungen ABBA The Museum sowie das Fotomuseum Fotografiska.