Der Chef-Pâtissier im Wellnesshotel Salzburgerhof in Zell am See wurde gerade zum Pâtissier des Jahres 2017 ernannt. Der Schlemmer Atlas vergab diese Auszeichnung an Lukas Schmiderer und würdigt damit ein Talent, das sich der Feinbäckerei verschrieben hat.
Schmiderer ist ein Zeller Bursche und seit seinem 26. Lebensjahr bereits Chef-Pâtissier im Salzburgerhof. Er stammt aus einer künstlerisch begabten Familie und hat die filigrane Handwerkskunst in einer Pâtisserie für sich entdeckt. In der Jurybegründung des Schlemmer-Atlas heißt es deshalb unter anderem: „Er schnitzt in Obst, modelliert mit Marzipan und Schokolade oder malt mit zart schmelzenden Saucen. Durch einen Chocolatier-Stage bei Valrhona perfektionierte er die Erzeugung der handgeschöpften Pralinen“. Im Salzburgerhof sind diese Pralinen eine Spezialität.
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SYDNEY Gestern Abend hat das Restaurant Noma Australia in Barangaroo (Sydney) für zehn Wochen seine Türen geöffnet. Bis zum 2. April bewirtet das Team um René Redzepi im australischen Pendant zum dänischen Noma seine Gäste mit Gerichten aus landestypischen Zutaten und Erzeugnissen, mit einem starken Fokus auf Meerestiere und Seafood. Die C, D, E, F …-Promis aus dem diesjährigen Dschungelcamp (RTL) werden allerdings nicht vom Noma Australia verwöhnt.
Der Chefkoch des Noma in Kopenhagen und sein Team verbrachten zwölf Monate damit, jede Ecke Australiens, alle Staaten und Territorien, zu bereisen, um lokale Zutaten, Weine und Zubereitungsmethoden der Australier zu entdecken: „Während der Reise habe ich Zutaten kennen gelernt, die mir bis dahin komplett fremd waren. Nach Abalonen stöbern, frische Muntries essen, an Pfefferbeeren knabbern und eine Bunya-Nuss knacken – diese Erfahrungen sind so anders im Vergleich zu dem, was wir aus Europa gewohnt sind. Die gemeinsame Zeit mit den Ureinwohnern Australiens, wie zum Beispiel in Arnhem Land, hat bei meinem Team und mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Zubereitung sämtlicher Gerichte am offenen Feuer hat uns inspiriert. Fast alles, was wir im Noma Australia kochen, wird daher genauso zubereitet. Wir haben eine Speisekarte kreiert, die stark vom Ozean und den Küstenregionen inspiriert ist. Muscheln, Krabben, Krebse – die Meeresfrüchte in Australien sind so makellos, dass wir fast zu viel Auswahl hatten“, erklärt Redzepi, der seit Jahren zu den besten Köchen der Welt gehört.
Im Harz finden Touristen im Tortenparadies des Café Schnibbe wahre Meisterwerke des Konditorenhandwerks
Im Westen der Harzer Urlaubsregion liegt das Städtchen Bad Lauterberg. In den letzten Jahren hat sich das staatlich anerkannte Kneipp-Heilbad zu einer Wellnesshochburg gemausert. Die zahlungskräftigen Touristen lieben den Genuss – sehr zum Wohlwollen von Jürgen Schnibbe.
Der Hotelmeister konzentriert sich mit seinem Café, der Konditorei und Schokoladenmanufaktur auf exquisite Spezialitäten. Schnibbe steht für ein Torten- und Schokoladenparadies, das Naschkatzen anzieht. Seine Stammgäste kaufen entweder per Onlineversand bei ihm ein oder kommen persönlich vorbei. Dann nehmen sie meist ganze Torten mit nach Hause. „In der Tat transportieren viele Gäste unseres Urlaubsortes die Ware kilometerweit. Das macht uns sehr stolz“, sagt der Kaffeehausbetreiber.
Außergewöhnliche Konzepte
Seinen Konditormeister Manfred Rösner hegt und pflegt er wie einen Augapfel. „Er ist ein Mann der ersten Stunde und hat keinen geringen Anteil am Erfolg des Unternehmens“, so der Chef. Mit seiner inzwischen verstorbenen Ehefrau Hella hatte Jürgen Schnibbe den Betrieb 1976 übernommen und eine Erfolgsgeschichte daraus entstehen lassen. Einst mitten in der heimischen Konkurrenz gestartet, gelang es dem umtriebigen Norddeutschen, der zuvor in der Hotellerie gearbeitet hatte und aus Liebe zu seiner Frau nach Bad Lauterberg kam, neue Wege zu gehen. Auch wenn der Anfang schwer war, schlugen seine außergewöhnlichen Konzepte nach der Neueröffnung in 1979 gleich ein. Sei es das Diabetiker-Sortiment, die hausgemachten Trüffel, der begehrte Baumkuchen oder die handgeschöpfte Schokolade – Schnibbe verstand es seinen Gästen immer das Außergewöhnliche zu bieten.
Heute steht sein Betrieb keine Minute lang still. Das hat er sich immer so gewünscht. „Ich fühle mich wie ein Zirkusdirektor, wenn ich meinen Kunden und Gästen die Tür öffnen kann“, erklärt er. Wohlwissend, dass er in seinem Lebensrhythmus eine Taktzahl erreicht hat, die nicht jeder 71-Jährige bewältigen kann. Doch Jürgen Schnibbe hält sich fit und treibt täglich Sport. Er schaut kein Fernsehen und motiviert sich durch den eigenen Erfolg. Erst im vergangenen Jahr hat er größere Investitionen getätigt. Rund 160.000 Euro sind in die Modernisierung des Cafés, rund 40.000 Euro in ein Blockheizkraftwerk geflossen, für das er allerdings Zuschüsse bekam. „Mein Gewinn steckt in diesem Unternehmen. Ich will arbeiten bis ich 80 Jahre alt bin und investiere deshalb alles in mein Lebenswerk. Dabei denke ich oft an meine verstorbene Frau, mit der ich alles aufgebaut habe“, sagt er. Von Anbeginn sind es mittlerweile rund eine Million Euro, die investiert wurden. Jedes Jahr geschieht etwas im Unternehmen, das neben Kaffeehausbetrieb und Konditorei auch 16 Fremdenzimmer anbietet.
Sahnetrüffel Williamsbirne sind der Renner
Das Café Schnibbe hat längst seine eigene Tradition, auch wenn es den Konditoreibetrieb an diesem Ort schon seit 1873 gibt. Schnibbe bietet ein Sortiment von mehr als 30 Torten sowie 57 Schokoladen, zehn Diabetikerschokoladen und rund 30 Trüffelsorten an. Es gibt viele Spezialtorten und Spezialitäten wie die Bad Lauterberger Blätter oder Harzer Mandelblätter. Der Renner ist seit einigen Jahren die Sahnetrüffel Williamsbirne – eine Schokoladenspezialität, die der Birne originalgetreu nachgearbeitet wurde und mit Krokant abgesetzt wird.
Qualität und die tägliche Frische sind bei allen Produkten ein absolutes Muss. Die altbewährten Rezepturen hält Backstubenchef Manfred Rösner unter Verschluss. Er weiß, dass es beim Geschmack auf jedes Detail ankommt. Gesellin Kathrin Fischer erklärt: „Wir verwenden nur hochwertige Schokolade mit bis zu 85 Prozent Anteil bei Zartbitter und bis zu 42 Prozent bei Vollmilch. Anschließend achten wir besonders darauf, dass nicht zuviel zugesetzt wird“. Letztendlich sollen die Kunden der erst vor vier Jahren aufgebauten Schokoladenmanufaktur beim Genuss der Produkte eine „Ouvertüre des Gaumens“ erleben, wie Jürgen Schnibbe umschreibt. Er liebt es die Menschen zu verzaubern und sie in seinem Kaffeehaus zu empfangen. Dann zelebriert er gern die hohe Schule der Kaffeehaustraditionen Wiens, Mailands oder Florenz, die er sich immer wieder zum Vorbild nimmt. Seine Gäste schätzen die Aufmerksamkeiten des Meisters, der jeden einzeln begrüßt. Dies sei ein Akt der Höflichkeit, betont er und verschwindet schon wieder an den nächsten Tisch.
erschienen in der Fachzeitschrift Konditorei & Café