Internorga 2025: Branche ist lebendiger denn je

Die internationale Leitmesse für Hotellerie, Gastronomie, Bäckerei und Konditorei präsentiert den Außer-Haus-Markt noch bis zum 18. März. Die Internorga hat Weltniveau erreicht und inspiriert nicht nur die Besucher.

Das Branchentreffen findet in elf Hallen auf dem Hamburger Messegelände statt, wo sich rund 1.200 Aussteller präsentieren. Inspirierende Gespräche, Vorträge und Trendtouren bieten den rund 80.000 Besuchern, die an den fünf Messetagen erwartet werden, Impulse für die Gestaltung der Zukunft. Ich war wieder zwei Tage lang dabei und durfte das kreative Spektakel miterleben.

Begeistert hat mich die Weiterentwicklung der Internorga, die noch vor einigen Jahren zu explodieren drohte. Die Veränderungen innerhalb der Branche und die vielen neuen Trends und Player, die eingebunden werden mussten, hatten der Organisation schwer zugesetzt. Dies scheint nun behoben und die Organisatoren inspiriert zu haben, sich mit den neuen Herausforderungen weiterzuentwickeln.

Sauvignon Blanc mit Label-Statement

Lebensmittelproduzenten sind nicht gerade dafür bekannt, politische Statements abzugeben. Doch es gibt Ausnahmen wie etwa die Brüder Alexander und Martin Bauer vom Weingut Emil Bauer & Söhne in der Pfalz. Ihr Sauvignon Blanc wurde am vergangenen Samstag beim 49. Deutschen Filmball ausgeschenkt. Das Label sorgte für Aufmerksamkeit.

Mit dem 2019er „If you are racist a terrorist or just an asshole – don’t drink my Sauvignon Blanc“ setzt Emil Bauer ein klares Statement, heißt es auf seiner Homepage. Der Sauvignon Blanc sei ein weiterer Wein aus der Linie mit den provokanten Label-Designs. Mit diesen mischen die Brüder die Weinszene ein wenig auf: „Wir machen alle Labels selbst und die Idee oder die Geschichte dahinter ist eigentlich relativ kurz. Wir wollen einfach nur unsere Meinung kundtun, nicht mehr und nicht weniger“, sagen die beiden auf ihrem Blog.

Weingut Emil Bauer

DGE bezieht sich in Empfehlung auf bekannte Fakten

Seit ein paar Tagen ist klar: Die Deutschen sollten keinen Alkohol mehr trinken. In zahlreichen Medien war zu lesen, hören und sehen, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine neue Empfehlung herausgegeben hatte. Schuldig blieben die Schlagzeilen allerdings eine differenzierte Erklärung darüber zu liefern, wie es innerhalb der DGE zu diesem Sinneswandel kam und auf welchen Fakten dieser beruhte.

Bei einer derart radikalen Rolle rückwärts hätte ein wenig Erklärung jedoch gut getan. Lediglich auf das Positionspapier zu verweisen und die Empfehlung zu verkünden ist wenig verantwortungsvoll. Schließlich definiert die DGE eine tolerierbare Alkoholmenge bis vor kurzem noch mit maximal 10 Gramm (0,01 Liter) pro Tag für gesunde Frauen und 20 Gramm (0,02 Liter) pro Tag für gesunde Männer.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
Am besten null Promille. Die DGE empfiehl seit August 2024, vollständig auf Alkohol zu verzichten. Copyright Grafik: DGE

American Medical Association gab den Anstoss

Zudem hätte das Thema bereits im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen gehört. Denn seit mehr als einem Jahr liegen die Ergebnisse der Studie, auf die sich die Empfehlungen nunmehr beziehen, vor. Auf die wahrlich sehr aufschlussreichen Ergebnisse, die die in Chicago ansässige Organisation „American Medical Association“ in einer umfangreichen Arbeit aufbereitet hat, hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schon im vergangenen Jahr hingewiesen.