Clubhouse-Talk für die Hotellerie gestartet

Impulse und Visionen für die Zeit nach dem Lockdown entwickeln Florian Montag, CEO Hotelhero, und Juan A. Sanmiguel, CEO hotelbird, in ihrem gemeinsamen Audio-Chat. Mit dem „Hospitality & Travel Tech Roundtable“ rufen die Beiden einen wöchentlichen Clubhouse-Talk für die Hotellerie ins Leben. Jeden Donnerstag von 18 bis 19 Uhr widmen sie sich aktuellen Themen und bringen so Technologie-Knowhow und Hotelbusiness in einem Raum zusammen.

clubhouse talk
Juan A. Sanmiguel, CEO hotelbird Foto: Privat

„Unser Anspruch ist es, spannende Insights und Zukunftsimpulse zu liefern, um der gesamten Hotellerie einen Informationsvorteil zu verschaffen“, erklärt Juan A. Sanmiguel. „Ich bin selbst ein großer Fan der neuen Clubhouse-App. Nutzer können einfach nur zuhören oder ihre Standpunkte in die Diskussionen einbringen. Diese Dynamik macht die perfekte Plattform für unsere Expertendiskussionen aus“, ergänzt Florian Montag.

(Näheres zu der neuen Social-Network-App Clubhouse)

Jetzt also Clubhouse oder wie eine App viral gehen kann

Am Samstagabend ging bei mir eine Einladung zu der Social-Network-App Clubhouse auf meinem iPhone ein. Seitdem beschäftige auch ich mich mit dem Hype, der in der vergangenen Woche in Deutschland Fahrt aufnahm. Nach einigen mehr oder weniger aufregenden Besuchen in den Voice-Chat-Räumen, in denen Menschen spontan zusammen kommen und zu einem vorgegebenen Thema miteinander sprechen, ist das Resümee genauso ernüchternd wie positiv.

WICHTIGE INFORMATION ZUR NUTZUNG VON CLUBHOUSE und ERFAHRUNGEN EINER NEW YORK TIMES REPORTERIN IM UMGANG MIT CLUBHOUSE

Clubhouse
Die laienhaft anmutende Startseite der App Screenshots (2): Silke Liebig-Braunholz

Paul Davison entwickelte Clubhouse als Call-in-Show im Radio-Stil

Mal abgesehen von der Tatsache, dass ein Hype auch vorübergeht, werden wir mittlerweile in ziemlich eng getakteten Zeiträumen von derartigen Phänomen überrollt. Jetzt ist es also Clubhouse, eine digitale Kommunikationsplattform, die Paul Davison entwickelt hat. In diesem Beitrag steht alles was man über ihn, sein Startup Alpha Exploration Co. und die App wissen muss, in der man zum Beispiel über die angelegten Kategorien (siehe Foto) in die einzelnen Räume gelangt. Diskutiert wird hier unter anderem in Talks wie dem „Rindfleischgeflüster“ oder „Food, Gastro, Friends & Family“, aber auch über die aktuellen Probleme der Gastronomie, die Zukunft des Tourismus oder der Kreuzfahrtindustrie. Dort habe ich schon Diskussionen zuhören dürfen, die weitaus tiefer gingen als es beispielsweise ein Talkshow-Format im Fernsehen jemals präsentieren könnte. Für Journalisten könnten sich hier deshalb demnächst sogar neue Themenschwerpunkte finden lassen. Das ist positiv.

Clubhouse Conversations
Freie Themenauswahl in der Kategorieleiste

Investoren-Armada aus dem Silicon Valley wirft eine Plattform nach der anderen auf den Markt

Ernüchternd sind allerdings die Fragezeichen hinter dieser neuen Plattform, hinter denen beispielsweise der Autor des Beitrags zu Clubhouse steht, auf den ich im vorhergehenden Absatz hingewiesen habe. Josh Constine ist ein Journalist am Ende einer Kette, die mich letztendlich zu diesem Netzwerk eingeladen hat und die man nachverfolgen kann, wenn man erstmal Clubmitglieder ist. Denn mit dem aus dem Marketing bekannten Schneeballsystem, versuchen Investoren, hinter denen die Risikokapitalgesellschaft Andreessen Horowitz im Silicon Valley steckt, sowie zahlreiche Prominente momentan, auf die App aufmerksam zu machen. Dafür laden sie Kontakte aus ihrem Umkreis ein, die der App dann wiederum Zugang zu den auf ihrem Handy befindlichen Kontakten ermöglichen sollen – dies allerdings nicht müssen, wenn sie die dafür notwendigen Handgriffe kennen und dem Zugriff nicht zustimmen.

Nicht ohne Grund stehen am Anfang der Kette allerdings vor allem bekannte Persönlichkeiten aus den Medien sowie auch Journalisten und Politiker, die gern auf den Hype aufspringen und wissen wollen, wie Kommunikation auf dieser Ebene funktionieren kann. Nicht ausmalen möchte ich mir jedoch, wie viele auch meiner Kontakte ihr Adressbuch mittlerweile freigegeben haben und der App damit einen schier endlos scheinenden Kontaktbonus offenbaren, der Clubhouse bald zur Verfügung stehen wird.

Für den Erfolg dieser Strategie sprechen damit ausgelöste Skandale wie der um den Politiker Bodo Ramelow, den man aus Sicht der Markteinführung dieser App im deutschsprachigen Raum auch als Bauernopfer bezeichnen könnte. Spätestens mit seinem Auftritt in einem der Räume auf Clubhouse ging die App viral.

Klangwein Beethoven 250 reift zur Musik

Zum 250. Geburtstag des Komponisten Ludwig van Beethoven entstand die Idee zu einem außergewöhnlichen Projekt. Im Rahmen eines „hoch seriösen“ Forschungsvorhabens an der Johannes Gutenberg Universität Mainz, wie die Initiatoren es umschreiben, beobachten der Univ.-Prof. Peter Kiefer und sein Team die Wechselwirkungen zwischen dem Klang der Musik und dem Reifen von Wein. Dazu lassen sie Wein zur Sinfonie „Ode an die Freude“, dem Klavierstück „Für Elise“, der Klaviersonate „Pathetique“ und der Sinfonie „Pastorale“ reifen. Zwei Weingüter stellen sich dem Experiment und erschaffen so den Klangwein Beethoven 250.

Klangwein Beethoven
Aus einem Forschungsvorhaben soll der Klangwein Beethoven 250 entstehen Screenshot: Silke Liebig-Braunholz

Die Weine sind in diesem Jahr auf dem Weingut Georg Breuer und dem Weingut ‚Das kleine RieslingGut‘ gewachsen und wurden im September geerntet. Eine speziell entwickelten Technik überträgt in den Kellern der Weingüter nun die Schallwellen der Beethoven-Musik in die Gärgebinde und in den Wein. Der wird während der Reifung so physisch in Schwingung versetzt wird. „Wir wären nicht von selbst darauf gekommen, unsere Weine beschallen zu lassen“, sagt die Winzerin Theresa Breuer. Vielleicht sei der Klang im Wein dann aber das „kleine Extra“, führt sie weiter aus. Im kommenden Frühjahr soll der „Klangwein Beethoven“ in einer streng limitierten Auflage abgefüllt und verkauft werden. Ein Teil des Erlöses soll junge Musiker unterstützen.