Einbuße für Tourismus in Großbritannien?

Der Brexit könnte dem Tourismus in Großbritannien jährliche Einbußen von über 5 Milliarden Euro bescheren. Das hat eine Travelzoo-Studie über die potentiellen Folgen eines Votums für den britischen EU-Austritt beim Referendum am 23. Juni ergeben.

Großbritannien
Must see in London: Die Tower Bridge, eröffnet 1894 Foto: Silke Liebig-Braunholz

In allen EU-Staaten, die sich an der Umfrage beteiligten, sprach sich eine Mehrheit (70 Prozent) zugunsten eines Verbleibs der Briten in der Europäischen Union aus – in Deutschland waren es 68 Prozent. Fast ein Drittel der deutschen Umfrageteilnehmer sagte aber auch, dass sie weniger an einem Urlaub in Großbritannien interessiert wären, sollte das Land für einen EU-Austritt stimmen. Genauso sahen dies die Italiener und Spanier. Jeder vierte Franzose gab an, dass er weniger gewillt wäre, seine Ferien auf den britischen Inseln zu verbringen.

Da mehr als 75 Prozent aller Besucher des Vereinigten Königreiches aus Europa kommen, ist die lokale Tourismusindustrie über die Auswirkungen eines möglichen Nachfragerückgangs besorgt. Wie die RA Reiseanalyse 2016 offenlegt ( siehe auch), landet Großbritannien immerhin auf dem vierten Platz der beliebtesten Kurzurlaubsferienziele der Deutschen im Ausland. Bei Städtereisen außerhalb Deutschlands ist London sogar die erste Wahl der Bundesbürger. „Im vergangenen Jahr besuchten über 3,25 Millionen Deutsche das Vereinigte Königreich, die dort fast 1,8 Milliarden Euro ausgegeben haben (siehe Großbritanniens Top Märkte im touristischen Bereich und die Entwicklung der Besucherzahlen seit 2003). Laut unserer Umfrage deutet allerdings vieles darauf hin, dass es sehr wahrscheinlich zu einem Einbruch der Besucherzahlen kommen könnte, sollte am 23. Juni für den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union gestimmt werden. Mögliche Gründe hierfür sind Bedenken um Visa und Währungsschwankungen“, sagt Christian Smart, Geschäftsführer Travelzoo Deutschland.

Abwertung der britischen Währung

Mit Blick auf den Auslandstourismus von Großbritannien nach Deutschland meint Volker Böttcher, Direktor des Instituts für Tourismusforschung (ITF) der Hochschule Harz: „Bei einem Brexit gehen nahezu alle Finanzmarkt-Experten davon aus, dass es zu einer Abwertung der britischen Währung im Verhältnis zum Euro kommen wird. Wenn dies der Fall ist, werden die Produkte und Dienstleistungen in der EU aus Sicht der Briten teurer. Demnach ist von steigenden Preisen für britische Urlauber auszugehen. Dies wiederum wird Auswirkungen auf das generelle Reiseverhalten haben“, so der Experte. „Für Bürger anderer EU-Staaten, die in das Vereinigte Königreich reisen möchten, wird zwar der umgekehrte Effekt eintreten. Doch ein Brexit wäre auch ein eher negatives politisches Signal in Richtung der anderen EU-Staaten und könnte eine dämpfende Wirkung auf den Wunsch haben, dorthin zu reisen“, so Böttcher weiter.

Zur Methodik
Die Travelzoo-Umfrage wurde in den fünf bevölkerungsreichsten EU-Mitgliedsstaaten sowie in Nordamerika mittels Online-Fragebogen durchgeführt. Die Umfrage beantworteten 4.950 Travelzoo-Mitglieder in Deutschland, Frankreich, Spanien, USA und Kanada. Zusätzlich wurde die Umfrage unter 2.004 Briten und 1.003 Italienern extern durch Atomik Research durchgeführt. Zum Teil waren Mehrfachantworten möglich, diese Angaben sind nicht kumulativ.

Über Travelzoo
Travelzoo ist ein globales Media Commerce Unternehmen mit mehr als 28 Millionen Mitgliedern in Asien, Australien, Europa und Nordamerika. Travelzoo® publiziert von 25 Büros weltweit Angebote von mehr als 2.000 Reise- und Erlebnisanbietern. Die Deal-Experten von Travelzoo recherchieren Angebote und testen Preis, Verfügbarkeit und Qualität.

Hotels in Paris zur Fußball-EM teurer

(ots) Zur Fußball-EM vom 10. Juni bis 10. Juli 2016 ist das durchschnittliche Preisniveau für eine Hotelübernachtung in Paris um bis zu 59 Prozent (88 Euro) höher als nach der EM. Zu den Spielen der deutschen Fußballnationalmannschaft erhöhen Unterkünfte im Einzelfall ihre Preise sogar um bis zu 700 Prozent. Ein Vergleich der Hotelanbieter lohnt und spart bis zu 914 Euro.

ParisSchöne Stadt, teure Stadt: In Paris ziehen die Hotelpreise zur Fußball-EM drastisch an. Foto: Flickr/clikinternational

Auch in den anderen Städten und Austragungsorten der Fußball-EM steigen die Preise für eine Hotelübernachtung während der EM. Im April zahlen Hotelgäste für eine Übernachtung in Frankreich durchschnittlich 131 Euro. Zwei Monate später im Juni kostet die Übernachtung 226 Euro – 73 Prozent mehr.

Flugpreise nach Paris bleiben verhältnismäßig konstant

Anders als die Preise für Hotelübernachtungen steigen die Preise für Flüge von exemplarisch betrachteten deutschen Großstädten nach Paris zur EM kaum. Einzige Ausnahme ist der Flug direkt zum Finalspiel der Fußball-Europameisterschaft: Im günstigsten Fall zahlen Passagiere von Frankfurt nach Paris (Hinflug: 9. Juli, Rückflug: 11. Juli) 174 Euro. Beim Hinflug eine Woche früher (Hinflug: 2. Juli, Rückflug: 12. Juli) kostet der günstigste Flug nur 88 Euro. Zum Finale ist der Flug somit knapp doppelt so teuer.

Städteurlauber, die Paris nicht wegen der Fußballspiele besuchen möchten, sollten daher besser einen Reisezeitraum nach der Europameisterschaft wählen.

Weitere Informationen zur Methodik, weitere Ergebnisse und ausführliche Tabellen mit Preisen und Aufschlägen der verfügbaren Hotels zu den jeweiligen Vorrundenspielen der deutschen Fußballnationalmannschaft hat das Vergleichsportal Check24 zur Verfügung gestellt.

Snapchat ist der aufsteigende Star in der Kommunikation

Für das Onlinemagazin Fachjournalist recherchiere ich das Thema Fachjournalismus im digitalen Zeitalter. Dazu habe ich mich auch tief in die Materie Snapchat hineinbegeben. Mittlerweile mit großer Begeisterung.

Auf der re:publica in Berlin hatten Anfang Mai nicht wenige Experten der digitalen Gesellschaft Snapchat als die neue Entdeckung für den Journalismus der Zukunft entlarvt. Vielleicht gerade weil dieses nach 24 Stunden verschwindende Phänomen der digitalen Echtzeitkommunikation den für uns Journalisten so wichtigen Küchenzuruf – die zentrale Aussage des Textes – in den Mittelpunkt stellt. Vielleicht aber auch, weil Snapchat eine für mich wirklich adäquate Lösung für die Kommunikationsmodelle der Zukunft darstellt. Witzig – pfiffig – authentisch – sekundenschnell und jederzeit empfangbar.

Ein tolles Beispiel dafür habe ich heute auf Snapchat verfolgt, als Torben Tost, Digital Communications & Marketing Manager beim Hamburger Flughafen mit seiner Praktikantin Tamara ein Interview führte. Tamara studiert derzeit BWL und absolviert während ihres Praktikums einen Austausch am Athener Flughafen. Die beiden unterhielten sich über die Unterschiede der Flughäfen und plauderten auch über das sonnige Wetter in Athen im Vergleich zum Hamburger Schietwetter. Jeder hatte lediglich sein Smartphone in der Hand und sprach in die Kamera. Anschließend schickten beide ihre Snaps in ihre Story – bitte ab sofort mehr davon! Denn exakt so sieht Kommunikation heute aus und erreicht sie die Zielgruppe. Mich habt ihr erreicht. Ich habe heute wahrscheinlich mehr über die Arbeit der Kommunikationsabteilung des Hamburger Flughafen gelernt als es ohne Snapchat jemals möglich gewesen wäre. In der Zeit vor Snapchat als Kommunikationsabteilungen hinter verschlossenen Türen agierten und ihre Strategien austüftelten.