Naschkatzen willkommen

VG WortIm Harz finden Touristen im Tortenparadies des Café Schnibbe wahre Meisterwerke des Konditorenhandwerks

Harz
Die Café-Konditorei Schnibbe in Bad Lauterberg. Foto: Silke Liebig-Braunholz

Im Westen der Harzer Urlaubsregion liegt das Städtchen Bad Lauterberg. In den letzten Jahren hat sich das staatlich anerkannte Kneipp-Heilbad zu einer Wellnesshochburg gemausert. Die zahlungskräftigen Touristen lieben den Genuss – sehr zum Wohlwollen von Jürgen Schnibbe.

Der Hotelmeister konzentriert sich mit seinem Café, der Konditorei und Schokoladenmanufaktur auf exquisite Spezialitäten. Schnibbe steht für ein Torten- und Schokoladenparadies, das Naschkatzen anzieht. Seine Stammgäste kaufen entweder per Onlineversand bei ihm ein oder kommen persönlich vorbei. Dann nehmen sie meist ganze Torten mit nach Hause. „In der Tat transportieren viele Gäste unseres Urlaubsortes die Ware kilometerweit. Das macht uns sehr stolz“, sagt der Kaffeehausbetreiber.

Außergewöhnliche Konzepte

Seinen Konditormeister Manfred Rösner hegt und pflegt er wie einen Augapfel. „Er ist ein Mann der ersten Stunde und hat keinen geringen Anteil am Erfolg des Unternehmens“, so der Chef. Mit seiner inzwischen verstorbenen Ehefrau Hella hatte Jürgen Schnibbe den Betrieb 1976 übernommen und eine Erfolgsgeschichte daraus entstehen lassen. Einst mitten in der heimischen Konkurrenz gestartet, gelang es dem umtriebigen Norddeutschen, der zuvor in der Hotellerie gearbeitet hatte und aus Liebe zu seiner Frau nach Bad Lauterberg kam, neue Wege zu gehen. Auch wenn der Anfang schwer war, schlugen seine außergewöhnlichen Konzepte nach der Neueröffnung in 1979 gleich ein. Sei es das Diabetiker-Sortiment, die hausgemachten Trüffel, der begehrte Baumkuchen oder die handgeschöpfte Schokolade – Schnibbe verstand es seinen Gästen immer das Außergewöhnliche zu bieten.

Heute steht sein Betrieb keine Minute lang still. Das hat er sich immer so gewünscht. „Ich fühle mich wie ein Zirkusdirektor, wenn ich meinen Kunden und Gästen die Tür öffnen kann“, erklärt er. Wohlwissend, dass er in seinem Lebensrhythmus eine Taktzahl erreicht hat, die nicht jeder 71-Jährige bewältigen kann. Doch Jürgen Schnibbe hält sich fit und treibt täglich Sport. Er schaut kein Fernsehen und motiviert sich durch den eigenen Erfolg. Erst im vergangenen Jahr hat er größere Investitionen getätigt. Rund 160.000 Euro sind in die Modernisierung des Cafés, rund 40.000 Euro in ein Blockheizkraftwerk geflossen, für das er allerdings Zuschüsse bekam. „Mein Gewinn steckt in diesem Unternehmen. Ich will arbeiten bis ich 80 Jahre alt bin und investiere deshalb alles in mein Lebenswerk. Dabei denke ich oft an meine verstorbene Frau, mit der ich alles aufgebaut habe“, sagt er. Von Anbeginn sind es mittlerweile rund eine Million Euro, die investiert wurden. Jedes Jahr geschieht etwas im Unternehmen, das neben Kaffeehausbetrieb und Konditorei auch 16 Fremdenzimmer anbietet.

Sahnetrüffel Williamsbirne sind der Renner

Das Café Schnibbe hat längst seine eigene Tradition, auch wenn es den Konditoreibetrieb an diesem Ort schon seit 1873 gibt. Schnibbe bietet ein Sortiment von mehr als 30 Torten sowie 57 Schokoladen, zehn Diabetikerschokoladen und rund 30 Trüffelsorten an. Es gibt viele Spezialtorten und Spezialitäten wie die Bad Lauterberger Blätter oder Harzer Mandelblätter. Der Renner ist seit einigen Jahren die Sahnetrüffel Williamsbirne – eine Schokoladenspezialität, die der Birne originalgetreu nachgearbeitet wurde und mit Krokant abgesetzt wird.

Qualität und die tägliche Frische sind bei allen Produkten ein absolutes Muss. Die altbewährten Rezepturen hält Backstubenchef Manfred Rösner unter Verschluss. Er weiß, dass es beim Geschmack auf jedes Detail ankommt. Gesellin Kathrin Fischer erklärt: „Wir verwenden nur hochwertige Schokolade mit bis zu 85 Prozent Anteil bei Zartbitter und bis zu 42 Prozent bei Vollmilch. Anschließend achten wir besonders darauf, dass nicht zuviel zugesetzt wird“. Letztendlich sollen die Kunden der erst vor vier Jahren aufgebauten Schokoladenmanufaktur beim Genuss der Produkte eine „Ouvertüre des Gaumens“ erleben, wie Jürgen Schnibbe umschreibt. Er liebt es die Menschen zu verzaubern und sie in seinem Kaffeehaus zu empfangen. Dann zelebriert er gern die hohe Schule der Kaffeehaustraditionen Wiens, Mailands oder Florenz, die er sich immer wieder zum Vorbild nimmt. Seine Gäste schätzen die Aufmerksamkeiten des Meisters, der jeden einzeln begrüßt. Dies sei ein Akt der Höflichkeit, betont er und verschwindet schon wieder an den nächsten Tisch.

erschienen in der Fachzeitschrift Konditorei & Café

Abseits bestens etabliert

Die Ehlener Poststuben sind ein Begriff in der gastronomischen Landschaft Nordhessens. Das liegt an der untypischen Art des Gastgebers.

Miroslav Grasa bedient auch, wenn sein Hemd nicht exakt in der Hose sitzt. Er ist unkompliziert und hat das Herz am richtigen Fleck. Der gebürtige Kroate, der erst im schwäbischen Ländle Kellner lernte und dann über mehrere Stationen in das nordhessische Ehlen kam, konnte mit seiner unprätentiösen Art viele Gäste für sich gewinnen.

ehlener poststuben
Miroslav Grasa vor den Ehlener Poststuben Foto: Silke Liebig-Braunholz

Seit Jahren sind die Ehlener Poststuben ein Geheimtipp. Die Gäste lassen sich gern überraschen. Nicht immer wählen sie aus der regelmäßig wechselnden Speisekarte – Miroslav Grasa liest ihnen auch gern die Wünsche von den Augen ab. „Wir haben immer noch sehr viele Geschäftsleute hier, die sich verwöhnen lassen wollen“, sagt er. Auch wenn er zugibt, dass er kämpfen muss, um seine Philosophie täglich neu zu behaupten, kann er nicht klagen: „Mein Konzept, hier auf dem Land eben kein Bistro mit Kneipe anzubieten, ist aufgegangen“. Ein gehobenes Restaurant sollte es werden, in dem die regionalen Produkte und eine frische Küche längst zu dem Garanten für den Erfolg geworden sind.

Eine halbe Million für das denkmalgeschützte Haus

Beinahe 20 Jahre ist es her, dass Miroslav Grasa das Haus gekauft hat, in dem sich noch immer die Ehlener Poststuben befinden. 550.000 Euro hat er bezahlt für das denkmalgeschützte Haus, an dem sich später Sanierungsschäden bemerkbar machten, die den Gastwirt zu weiteren Investitionen zwangen. Hinzu kamen die Energiekosten, die ihm immer wieder zu schaffen machen. „Es geht nur durch das zusätzliche Übernachtungsangebot“, beschreibt Grasa die Situation. Ohne die regelmäßigen Gäste in den vier Doppelzimmern, hätte er es schwerer. Schließlich stehen ihm nur 65 Sitzplätze im Restaurant zur Verfügung. Durch die auseinandergerissenen Räumlichkeiten auf zwei Etagen, kann er zudem nur selten größere Feierlichkeiten ausrichten. „Nicht jeder Hochzeitsgast möchte seine Feier in mehreren Räumen ausrichten. Das ist ein Manko in diesem Haus“, erklärt er.

Deshalb hat sich Grasa im Laufe der Jahre auch auf Kochkurse und Themenabende spezialisiert, um weiteren Umsatz zu generieren. Seit einiger Zeit bietet er im örtlichen Schwimmbad zusätzlich sein Bistro „Strandkörble“ an, in dem er täglich Frühstück mit selbstgebackenen Spezialitäten anbietet. „Letztendlich kam uns nicht immer zugute, dass wir das Haus anders etabliert haben, als es die heimische Bevölkerung gewünscht hätte“, sagt er. Denn die rund 2.700 Einwohner Ehlens kommen nur selten in den Gasthof, vielmehr sind es Auswärtige, die etwa von den umliegenden Städten und Gemeinden aus extra bis nach Ehlen fahren, um in den Poststuben zu speisen. 18 Jahre lang ist das Haus schließlich im Varta- und Michelinführer benannt. Das Original – ein Badischer karamellisierter Apfelpfannkuchen mit einer Kugel Vanielleeis – über Grenzen hinweg eine begehrte Köstlichkeit.

Mit Leib und Seele Koch

Der Chef kocht immer noch selbst und hat beispielsweise das Rezept seines Pfannkuchens mit in das Haus nach Ehlen gebracht. Auch wenn er seit 13 Jahren einen Küchenchef beschäftigt, ist er mit Leib und Seele Koch und Gastronom, der sich in der Küche und im Service gleichwertig wohl fühlt. „Wir arbeiten heute mit Landwirten zusammen, die uns das Fleisch aus der Region in hoher Bioqualität liefern. Das ist mir sehr wichtig geworden. Ich möchte die Menschen hier mit einbeziehen und einen Kreislauf herstellen“, erzählt er. Der Eschenhof ist beispielsweise ein Lieferant für Fleisch- und Geflügel, seine Weine bezieht Grasa von kleineren deutschen Winzern, unter anderem von der Ahr. Seine Nudeln stellt er selbst her. Obst und Gemüse kauft er bei Bauern der Region.

Infokasten:

Ehlener Poststuben, Kasseler Straße 11, 34317 Habichtswahl-Ehlen
Sitzplätze im Restaurant: 65
Hotelzimmer: 4 DZ
Preise: EZ 55 Euro / DZ 80 Euro
Mitarbeiter: 3 in Service und Küche / 5 Aushilfen
Hauptgerichte ab 7,50 bis 25 Euro
Öffnungszeiten: Di Ruhetag / Hotel täglich geöffnet
Restaurant ab 17.30 Uhr geöffnet, am Wochenende auch Mittagstisch ab 11.30 Uhr

Erschienen in der Allgemeinen Hotel- und Gastronomiezeitung

Fairer Visionär

Christof Gensler ist überzeugt, dass er mit seinem Handeln Lebensräume erhalten kann. Der Biobauer und -bäcker arbeitet grundsätzlich mit Lieferanten aus dem näheren Umkreis. Damit gibt er auch seinen Rhöner Geschäftspartnern eine Chance. Silke Liebig-Braunholz sprach mit dem leidenschaftlichen Regionalvermarkter

Christof Gensler
Christof Gensler backt das Brot noch traditionell in seinen Steinbacköfen Foto: Silke Liebig-Braunholz

Es soll Menschen geben, die behaupten, Christof Gensler sei zu fair. Darüber kann der 47-Jährige nur kopfschüttelnd schmunzeln. Schließlich definiert sich seine Arbeit nur über die hohe Qualität seiner Produkte, nicht aber über den Preis. Die hohe Achtsamkeit auf eine ursprüngliche Herkunft der Zutaten und den verantwortungsvollen Umgang mit dem Produkt schließen einen übermäßigen Profit aus. Dafür ermöglicht sie die regionale Wertschöpfung: „Kleine Chargen zu einem angemessenen Preis – das ist unser Motto. Viele Kunden schätzen dies“, sagt der Biobauer. Pro Jahr zählt er rund 10.000 Besucher auf seinem Hof in Poppenhausen an der Wasserkuppe, dem höchsten Berg in Hessen. Sie motivieren und bestärken ihn in seinem täglichen Tun.

Er schätzt intakte Lebensräume

„Visionäre wie ich können keine Massenproduzenten sein“, sagt Gensler. Er schätzt intakte Lebensräume mit reinen Lebensmitteln. Die Natur habe die vielen Zusatzstoffe in konventionellen Produkten nicht geschaffen, weiß er und verfechtet vielleicht auch deshalb den regional biologischen Wareneinsatz.

Möglich macht dies auch die lange Tradition des Familienbetriebes, den Christof Gensler gemeinsam mit Ehefrau Petra seit 1985 in 3. Generation führt. Sein Vater Hubert hatte einst an der traditionellen Wirtschaftsweise auf dem landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb festgehalten und sich geweigert Brot vom Bäcker zu essen. Dafür wurde ein Holzbackofen gekauft, in dem Mutter Gertrud das Rhöner Holzofenbrot in Handarbeit und mit lang gereiftem Natursauerteig hergestellt hat. Der Junior führte den Betrieb schließlich zur 100-prozentigen ökologischen Wirtschaftsweise. Seit 1998 ist der Hof anerkannter Bio-Betrieb mit Landwirtschaft, Backstube, Bauernladen, Brotzeitscheune und Biergarten mit 130 Plätzen, Indianer-Hotel mit acht Tipi-Zelten und 60 Übernachtungsplätzen sowie einer Erlebnisbäckerei.

Besuch von einem südamerikanischen Indianer

„Wer bei uns einmal eigenständig ein Brot herstellt, hat Zeit seines Lebens sein Bewusstsein verändert“, behauptet Gensler. Dies gilt jedoch auch für die anderen Betriebszweige – auf dem Biohof in Poppenhausen tut sich etwas in den Gedanken der Besucher. Christof Gensler ist immer noch beeindruckt von dem Besuch eines südamerikanischen Indianers, der einst vor seiner Tür stand und nach dem Sinn des Lebens suchte, weil er in der Lebensmitte nichts mehr mit sich anzufangen wusste. „Wir haben hier schon vielen Menschen die Ursprünge unseres Daseins ein wenig näher bringen können“, sagt der Landwirt. Bis zu 50 Fachexkursionen führt er mit seinen zehn Mitarbeitern jedes Jahr durch. Neben Landwirten und Regionalentwicklern, kommen vor allem auch Umwelt- und Landwirtschaftsminister nach Poppenhausen. „Sie wollen unsere Philosophie kennen lernen. Wir nennen es Bildungsarbeit für eine nachhaltige Entwicklung“, sagt Gensler.

Von der Urproduktion der Lebensmittel lernen

Deshalb fängt er auch bei den Kindern an und hat die Erlebnisbäckerei ins Leben gerufen. Rund 200 Kindergruppen sind jedes Jahr auf dem Biohof. Es gibt kein Kind im Landkreis Fulda, dass während seiner Schulzeit nicht einmal bei den Genslers war. Sie backen hier ihre eigenen Produkte und lernen die Urproduktion der Lebensmittel kennen. Drei traditionelle Steinbacköfen hat Christof Gensler in seiner Bäckerei stehen. Alle werden noch mit Holz gefeuert, das jeden Abend in die Öfen gesteckt und in der Nacht verbrannt wird. Nach dem Reinigen können die Brote am Morgen auf den heißen Steinen gebacken werden. Neben dem klassischen Roggenbrot, entstehen die Sorten Mehrkorn, Dinkel und Roggenvollkorntoast. Außerdem werden Brötchen gebacken und wenn der Ofen abgekühlt ist auch der beliebte Rhöner Zwiebelsploaz – ein Zwiebelkuchen mit Roggenteig, von dem Gensler mittlerweile zwölf verschiedene Variationen herstellt.

Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Rhön

Die Verwendung ökologischer Zutaten aus der Rhön ist für den Betrieb, der Mitglied in der Erzeugergemeinschaft Rhönhöfe Ökologische Lebensmittel sowie im Thüringer Landesverband Gäa-Vereinigung Ökologischer Landbau e. V. ist, eine Selbstverständlichkeit und Verpflichtung zugleich. Als einer der ersten Betriebe der Rhön überhaupt wurde der Biohof als Partnerbetrieb des Biosphärenreservats Rhön anerkannt – eine Auszeichnung für Betriebe mit einem besonders hohen Einsatz ökologisch erzeugter regionaler Produkte. Für diese Produkte ist dem überzeugten Visionär keine Mühe zu viel. Er arbeitet mit drei Lieferanten zusammen, die für ihn das Getreide anbauen – früher wurde selbst dieser Produktionsschritt von der Familie übernommen.

Heute greift Gensler auf ein Netzwerk zwischen Biolandwirten und Produzenten zurück, die eine durchgängig hohe Qualität garantieren können, weil sie sich ergänzen. In einem Umkreis von höchstens 80 Kilometern wird das Getreide bei den Landwirten Hartmann in Fliedern, Limpert in Tann und May in Junkershausen angebaut, so dass Gensler wählen und selbst eine verregnete Saison von einem Partner überbrücken kann. Pro Jahr lässt er bis zu 30 Tonnen Getreide anbauen, die er dann in einer zum Familienbetrieb immer noch gehörenden Mühle einlagert, um sich so jede Woche sein Mehl mahlen zu können. Damit entstehen dann beispielsweise auch die beliebten Rhön Kracher – ein Knäckebrot ohne Hefe gebacken, mit Gewürzen, Kürbiskernen, Sesam, Mohn oder einem Müslimix verfeinert. Das Brot besteht ansonsten aus 28 Prozent Dinkelmehl, 14 Prozent Roggenmehl, 14 Prozent Weizenmehl, 6 Prozent Sauerteig, 5 Prozent Butter, 2 Prozent Meersalz und 31 Prozent Wasser.

Mehr als 400 Produkte im Bauernladen

Von der staatlich zugelassenen Öko-Kontrollstelle gemäß EG-ÖkoVO Agreco lässt Gensler zweimal im Jahr die ökologischen Produktionsmethoden in seiner Bäckerei und auf dem Biohof überprüfen. Neben den Backwaren produziert der Betrieb auch zertifiziertes Biorindfleisch. Die Rinder dafür werden auf rund 20 Hektar Land gehalten und mit Heu von Biowiesen gefüttert. Etwa 20 Tiere bilden eine kleine Herde, die eine geringe Mastintensität aufweist und robust ist – beste Voraussetzungen für den Anspruch des Landwirts an seine Fleischqualität.

Die Produkte werden anschließend und nach der Feinverarbeitung über den Bauernladen oder auf regionalen Märkten angeboten. Der Betrieb verkauft bis ins Rhein Main Gebiet und betreibt einen Lieferservice. Schließlich bietet der Bauernladen in Poppenhausen über 400 Produkte an, die viele Kunden auch im Versandhandel bestellen. Bio-Apfelsäfte, Bio-Ziegenkäse, Bärlauch-Pesto oder Rhöner Bio-Fleisch können so erworben werden. Christof Gensler vertreibt auch die Produkte von Partnerbetrieben, die sich dem ursprünglichen Rhöngenuss verschrieben haben müssen, ein Partnerbetrieb des Biosphärenreservats oder ein geprüfter Bioproduzent mit einem reinen Bioprodukt aus der Region sind.

Umweltfreundlich wirtschaften

Die Früchte von den rund 150 Streuobstbäumen auf dem Biohof vertreibt er selbst. Schließlich ist Gensler auch Mitglied in der Rhöner-Apfelinitiative, die sich im besonderen Maße für den Erhalt der Streuobstwiesen einsetzt. Nicht zuletzt gehört der Visionär auch zu den Biopionieren des Biosphärenreservats der Rhön, die nach nachhaltigen Kriterien arbeiten. Diese Gemeinschaft wurde von Unternehmern gegründet, die unsere Welt ein bisschen schöner und besser gestalten wollen. Dafür wirtschaften sie umweltfreundlich, auch wenn das mühsamer ist. Zudem geben sie ihrem Tun einen Sinn, denken nach vorn und sind innovativ – Attribute, die zweifelsohne auch für Christof Gensler gelten, der mit seinem Biohof längst ein Stück weit Geschichte geschrieben hat.

erschienen im Slow Food Magazin