Stimmige Positionierung zum Thema Wein

Das Bundesland Rheinland-Pfalz ist wie kaum eine andere deutsche Region unverwechselbar mit dem Thema Wein verbunden. Die jahrtausendealte Weinbautradition ist überall spürbar und deshalb auch Teil der Tourismusstrategie.

Rheinland-Pfalz
Pfälzer Gastlichkeit ist ohne Wein nicht denkbar Foto: Rheinland-Pfalz Tourismus

Mit der neuen Marke WeinReich wird diese Strategie seit 2012 nochmals belebt. Mit weinbezogenen Wander- und Radwegen wird der Wein beispielsweise zum touristischen Alleinstellungsmerkmal des Landes.

Menschen sehnen sich nach authentischen Produkten

Auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin hatte die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke Anfang des Jahres zudem klargestellt, dass der Tourismus auch nachhaltig gestaltet werden soll. „Das Bedürfnis der Gesellschaft nach authentischen Produkten aus der Region und die immer stärkere Genussorientierung der Menschen bietet dem Weintourismus hervorragende Entwicklungsgrundlagen“, sagte sie.

Rheinland-Pfalz
Mehr als 2.500 Weinbaubetriebe melden in Rheinland-Pfalz jährlich rund 19.000 Erzeugnisse für die Weinprämierung an. Probieren kann man die Gewächse am besten auf einem Winzerhof Foto: Lasse Burell Produktion

Dieser stimmigen Positionierung sind zweifelsohne auch jegliche Wettbewerbe rund um das Thema Wein zuträglich. Erst Anfang Juli wurde der ‚Ahrwein des Jahres‘ gekürt. Dieser neue Wein-Preis will etwa auf die erstklassigen Spätburgunder in dieser Region verweisen, wie das International Wine Institute (IWI) in Bad Neuenahr-Ahrweiler beschreibt.

In der Tourismuszentrale hat man für Weinreisende gleich das passende Angebot geschnürt. Beim Tête-à-tête mit dem Ahrburgunder können diese den Kultwein, den Premiumwein und den Klassiker verköstigen. Gleichzeitig empfiehlt sich ein Abstecher in das Gourmet-Restaurant von Gabriele und Hans Stefan Steinheuer. Ihr Restaurant „Zur Alten Post“ zählt zu den besten Restaurants in Deutschland und ist mit 2 Michelin Sternen dekoriert.

Informationen:
2011 war ein Rekordjahr für den rheinland-pfälzischen Tourismus. Nahezu 8,4 Millionen Übernachtungsgäste besuchten das Land und die Zahl der Übernachtungen stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent auf über 22,6 Millionen. Den größten Zugewinn an Gästen und Übernachtungen verzeichneten die Beherbergungsbetriebe im Rheintal (Gästeankünfte: plus 20 Prozent sowie Übernachtungen: plus 17,7 Prozent) – eine Wirkung der Bundesgartenschau in Koblenz. Positiv ist auch das gestiegene Interesse der inländischen Touristen: Mehr als 6,5 Millionen Übernachtungsgäste aus Deutschland besuchten Rheinland-Pfalz 2011; ein Anstieg um 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. (Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung)

In Social Media vorbildlich aufgestellt

Als ich heute den Presse-Newsletter des Harzer Tourismusverbandes las, war ich überrascht und begeistert zugleich. Den Begriff Social Media scheinen die verantwortlichen Tourismusmanager verinnerlicht zu haben.

„Ob Social Media-Kanäle, wie Facebook, YouTube, Twitter, Google+ oder andere – wichtig bei der Kommunikation eines Unternehmens oder Dienstleisters ist vor allem die Aktualität seiner Meldungen und der direkte Austausch mit potenziellen Kunden sowie Vertretern der Presse“, hieß es darin. Wie wahr und zugleich doch verwunderlich, denn Journalisten wie auch ich, wissen, dass dies längst nicht für alle Unternehmen und Dienstleister gilt.

Das war schon immer so – weil Kommunikation eben nun mal nicht jedermanns Sache ist – und dennoch hört Kommunikation nicht dort auf, wo jemand ausschließlich sendet. Diesem Irrtum verfallen zunehmend aber genau die Unternehmen und Dienstleister, die glauben, dass ein Posting in einem sozialen Netzwerk in Zukunft völlig ausreicht, um mit der Welt in Kontakt zu sein.

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Der Marktplatz in Wernigerode Foto: Flickr

Impressionen aus dem Harz sind bei Flickr in der Gruppe Harz zu finden. Hier ist der Marktplatz in Wernigerode zu sehen. Ein Manko, dass es auf der Webseite des Harzer Tourismusverbandes noch kein Bildarchiv gibt.

Deshalb las ich die Botschaft in der Newsletter-Nachricht aus Goslar bis zum Schluss und besuchte sogar das Presseportal, obwohl meine letzte Reise in den Harz schon einige Zeit zurück liegt und ich aktuell auch keinen Beitrag aus dieser Region bearbeite. Doch auch wenn sich keine Notwendigkeit fand und das Verschicken einer Mail in einem Newsletter zudem nicht gerade überraschte, war diese Mail dennoch außergewöhnlich, weil sie über die gelungene Verquickung aller Kanäle berichtete und einiges vorzuweisen hatten, bis hin zu einem Youtube-Kanal, der nicht nur angelegt, sondern sogar gefüllt ist. Dies – und deshalb entsteht dieser Blogbeitrag – ist eben etwas anderes als ausschließlich einen Newsletter zu verschicken oder eine Seite in einem sozialen Netzwerk zu betrieben. Ohne Ross und Reiter nennen zu wollen, verwundert es doch zusehends, dass soziale Netzwerke immer wieder dazu benutzt werden, um hierüber auch eine vermeintliche Unternehmenskommunikation zu führen.

Der Harzer Tourismusverband jedenfalls scheint verstanden zu haben, wo die Unterschiede zwischen den sozialen Medien, einer äußerst sensiblen Unternehmenskommunikation und der klassischen Pressearbeit liegen. So kann Kommunikation letztendlich auch Relevanz erzeugen und ihr Ziel erreichen. Bestenfalls ist dies Aufmerksamkeit!

Verheißungsvolles Riga?

Die pittoreske Altstadt von Riga mit ihrer achthundertjährigen Geschichte und das Stadtzentrum sind Teil des Unesco Weltkulturerbes. Hinter der Fassade scheint es einige kulinarische Besonderheiten zu geben, die erst noch entdeckt werden müssen

Old RigaFoto: Flickr/Live Riga

Es bleibt das Trendthema für die Vermarktung touristischer Destinationen. Regionale Produkte, gutes Essen und feine Restaurants ziehen mehr denn je die Begeisterung der Reisenden auf sich. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht etwa ein Hotel, eine Tourismusorganisation oder deren PR-Agentur auf ein Event, einen Küchenkalender oder eine saisonale Aktion hinweisen. Denn: Klappern gehört zum Handwerk und wer dies in der PR nicht beherrscht, hat seine Mission verfehlt.

Wahre Perlen

Doch vor lauter Klappern gehen manchmal vielleicht auch die wahren Perlen unter. Leider neigt unsere vom Mainstream geprägte Medienlandschaft allzu oft zu einer klischeehaften Wahrnehmung, in der Überschriften wie etwa „Kulinarisch Reisen-Riga, das baltische Zentrum für Feinschmecker!“ noch so verheißungsvoll klingen können, nicht immer aber sofort auf redaktionelle Begeisterung stoßen. Manchmal tut sich über Jahre gar nichts in der Berichterstattung bis endlich ein Shooting-Star gefunden und aufgestiegen ist. Bestes Beispiel dafür sind die skandinavischen Länder, die mittlerweile auch unter den The World’s 50 Best zu finden sind.

Und so haben es die Verantwortlichen sicher nicht leicht, eine Destination wie Riga mit all ihren Geschichten zu vermarkten. Viel zu wenig wird über das Baltikum berichtet, über dessen kulinarische Besonderheiten eher auf Onlineportalen und Blogs – man muss sich schon sehr mühen, um Informationen zu finden und es scheint tatsächlich wenig zu geben, wie auch die GEO-Redakteurin Nina Freydag bei der Recherche für eine Sonderausgabe bemerkte. Dabei mutet gerade die alte Hansestadt Riga an, eine wahre Perle zu sein.

Wandering in Riga Das Fernweh lockt: Romantische Gassen und beleuchtete Fassaden der Gasthäuser Foto: Flickr/elusivethings

Raffinierte Küche

Umso mehr verwundert, dass gerade in Zeiten, in denen sich Gourmetreisende permanent auf die Suche nach neuen kulinarischen Geheimtipps begeben, es so wenig umfangreich recherchierte Hinweise auf diese Stadt gibt. Momentan wird unter dem Motto „Fest für Feinschmecker Riga – baltische Hauptstadt der Gastronomie“ die raffinierte Küche mit ihren regionalen Produkte präsentiert. Touristen und auch Einheimische sollen mit diesem Event auf die Essgewohnheiten, Geschmacksempfindungen und Weltanschauungen der Rigenser eingestimmt werden. In den letzten Jahren hat es in Lettland zudem eine rapide Entwicklung von Slow Food– und Naturkost-Bewegungen gegeben. Riga ist außerdem aktives Mitglied des kulinarischen Städtenetzwerks Délice – Network of Good Food Cities of the World und bietet mit seinen lokalen Restaurants, Cafés und Sondermärkten auserlesene Produkte und Gerichte an. Deshalb wird es Zeit, dass wir hier in Deutschland noch mehr über diese kulinarische Kultur erfahren – nicht nur, um damit den Tourismus zu unterstützen.