Regensburg Tourismus startet Nachhaltigkeitsoffensive

Es ist nur ein kleiner Schritt für jeden einzelnen touristischen Partner, aber ein Riesenschritt für Regensburg als Städtereise-Destination. Die Stadt hat sich ein neues Ziel gesetzt: Bis 2022 soll Regensburg mit seinem nachhaltigen, touristischen Leistungsangebot zertifiziert sein und damit das begehrte TourCert-Siegel erhalten. Dazu hat die Regensburg Tourismus GmbH (RTG) eine langfristig angelegte Groß-Initiative für mehr Nachhaltigkeit gestartet. Begleitet wird sie von TourCert, einer Agentur, die nachhaltige Tourismusprojekten weltweit prüft.

Walhalla
Die Walhalla ist eines der bedeutendsten deutschen Nationaldenkmäler des 19. Jahrhunderts. Vom Plateau aus hat man einen wunderbaren Blick auf das Donautal Foto: Regensburg Tourismus GmbH, Clemens Mayer

„Ich freue mich sehr, dass wir diesen großen und wichtigen Schritt hin zu einer zertifizierten nachhaltigen Tourismusdestination gehen und damit neue und notwendige Maßstäbe im Deutschlandtourismus setzen können“, so Sabine Thiele, Geschäftsführerin der RTG. Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung werde in Zukunft kein Zusatz mehr sein, sondern – ebenso wie die finanzielle Bilanz – eine Selbstverständlichkeit. „Mit unserer jüngst lancierten Website haben wir als eine der ersten deutschen Städte bereits einen Schritt in diese Richtung getan. Anbieter von touristischen Angeboten und Betriebe können auf der Website ihr nachhaltiges Angebot mit einbringen. Ziel sei es, dass möglichst alle Partner die Chance erkennen und sich langfristig als nachhaltiges Unternehmen positionieren.

Schwarzwald-Erlebnis auf dem stillen Örtchen

Im Schwarzwald gibt es seit diesem Jahr eine Erlebnis-Toilettenanlage, die nicht jeder Besucher für unbedingt notwendig erachtet. Doch auch trotz einiger Unkenrufe hat die Hochschwarzwald Tourismus GmbH diese 74 Quadratmeter große WC-Anlage mit den speziellen Naturgeräuschen auf einem Busparkplatz im Ferienort Titisee errichtet lassen und jetzt eingeweiht.

Jährlich steuern rund 8.000 Reisebusse und etwa 400.000 Schwarzwald-Gäste diesen Parkplatz an. Bisher nutzten sie die im etwa 200 Meter entfernt liegenden Kurhaus bestehende Toilettenanlage und reizten die Kapazitäten dort in den vergangenen Jahren zu sehr aus. Eine neue WC-Anlage für den jährlichen Besucheransturm wurde notwendig. Für die Benutzung bezahlen die Gäste nun einen Euro und erhalten einen Gutschein über 50 Cent. Dieser kann dann in den Betrieben am See eingelöst werden und kommt der regionalen Wirtschaft zugute.

Schwarzwald
Das „Schwarzwaldmädel“ empfängt die Gäste Fotos: Hochschwarzwald Tourismus GmbH
Schwarzwald
Je zwei verbundene Module bilden den Wasch- und Toilettenraum für Damen und Herren. Ein weiteres Modul dient als barrierefreies WC. Als Besonderheit sind für Gäste aus den arabischen und asiatischen Ländern zusätzliche Toiletteneinheiten mit Dusch-WCs ausgestattet worden. Waldmotive hinter Plexiglas und geräuschdämpfende Moospaneele sollen gemeinsam mit Vogelzwitscher und Waldrauschen für Hochschwarzwälder Flair sorgen.

Tourismuspreis geht an Coworking-Projekt „Coconat“

Das Coworking-Projekt „Coconat – workation retreat“ hat gerade den Deutschen Tourismuspreis erhalten. Der Deutsche Tourismusverband (DTV) fördert damit eine Form des Tourismus, der vor allem im ländlichen Raum Nachahmer finden könnte.

Denn das „Coconat überzeugt als Vorzeigeprojekt einer kreativen Tourismusentwicklung abseits von Metropolen“, begründet DTV-Geschäftsführer und Jurymitglied Norbert Kunz die Entscheidung für den Tourismuspreis. Das Projekt trage den Trend des Coworking vom urbanen in den ländlichen Raum. Digitalarbeiter aus der ganzen Welt kämen in den Fläming, um dort auf Zeit zu arbeiten und zu wohnen. Gleichzeitig werde ein attraktiver Treffpunkt für die Menschen vor Ort geschaffen.

Das Coconat bietet seinen Gästen im brandenburgischen Gutshof Klein Glien in der Urlaubsregion Fläming einen Arbeitsplatz sowie eine Unterkunft und Verpflegung. Übernachtet werden kann in einem Hotelzimmer, einem Schwebezelt oder in einer Schlafbox. Für Einheimische und Wanderer sind das dazugehörige Café und die Kneipe ein beliebter Treffpunkt.

Tourismuspreis
Die Gewinner des Abends Foto: Deutscher Tourismusverband