Zellkultiviertes Fleisch auf dem Vormarsch

Als Investor und Berater wird Umweltaktivist und Oscarpreisträger Leonardo DiCaprio Teil zweier Firmen, die zellkultiviertes Fleisch für den Endverbraucher zugänglich machen werden. „Unsere Ernährung zu verändern ist einer der Schlüssel, um die Klimakrise zu bekämpfen“, sagt er über sein neues Engagement.

Die Unternehmen Mosa Meat und Aleph Farms sind dafür bekannt, Fleisch direkt aus Tierzellen zu gewinnen. Mosa Meat präsentierte 2013 den ersten zellkultivierten Hamburger und Aleph Farms feierte 2018 und 2021 Erfolge mit zellkultivierten Steaks .

Zellkultiviertes Fleisch
Ein Burger aus zellkultiviertem Fleisch steht einem Burger aus Fleisch in Optik und Geschmack beinahe in nichts mehr nach

Mittlerweile sind die Entwicklungen fortgeschritten. Experten gehen davon aus, dass der Markt für zellkultiviertes Fleisch, als Teil der größeren Proteinumstellung, bereits 2030 einen Wert von 25 Milliarden US-Dollar einnehmen wird. Mosa Meats Geschäftsführer, Maarten Bosch, freut sich deshalb über die Zusammenarbeit mit dem neuen prominenten Investor: „Gemeinsam werden wir die jetzige aber auch zukünftige Generationen mit nachhaltigem Fleisch versorgen“, betont er.

Daniel Humm und die Vision, den Hunger zu beenden

Derzeit sorgt Daniel Humm für Schlagzeilen. Der Drei-Sterne-Koch wird seine Speisekarte im Restaurant Eleven Madison Park im Flatiron District von Manhattan, New York City auf vegetarisch umstellen. Damit geht er nicht etwa ungewöhnliche Wege. Er folgt vielmehr einem absehbaren Trend.

Daneben sorgt der Schweizer aber seit geraumer Zeit bereits mit seinem sozialen Engagement für Aufmerksamkeit. In Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation rethink engagiert sich Daniel Humm für hungernde Menschen in New York. Hier liefert er in der Pandemie bis zu 2.000 Mahlzeiten in verschiedene New Yorker Stadtteile, wie etwa in die Bronx oder nach Brooklyn, aus.

Die Essen werden mit denselben Produkten und Zutaten zubereitet, die auch im Restaurant verwendet werden. Das Konzept ging auf, mit dem Eleven Madison Truck hat Dumm mittlerweile eine mobile Erweiterung seiner Großküche etabliert. Nach der Wiedereröffnung des Restaurants am 10. Juni wird er deshalb weiterhin Mahlzeiten spenden. Gemeinsam mit seinen Partnern von Rethink Food arbeitet er daran, den Hunger in der Stadt zu bekämpfen. Letztlich versucht er, ein nachhaltigeres und gerechteres Lebensmittelsystem zu schaffen. Dafür gebührt ihm mindestens genauso viel Respekt als für seine tadellose Kochkunst.

Ernährungstrends zunehmend pflanzenbasiert

Das Netzwerk für die neue Generation von Ernährungsexperten „Nutrition Hub“ hat Anfang des Jahres einen Report zu aktuellen Ernährungstrends herausgegeben. Basis hierfür waren die Interviews mit 75 Expertinnen und Experten aus dem Ernährungssektor in Deutschland.

Ernährungstrends
Immer mehr Menschen bevorzugen eine vegane und pflanzenbasierte Ernährung, wie hier mit Brokkoli, Lauch und vielen Gewürzen Fotos (2): Pixabay

Zu den wichtigsten Ernährungstrends der nächsten Dekade gehören nach Ansicht der Experten folgende Vorlieben, Gewohnheiten und Erwartungen:

Ernährungstrends

– eine vegane und pflanzenbasierte Ernährung (72 %)
– eine personalisierte Ernährung und Digitalisierung (59 %)
– eine klimaneutrale und nachhaltige Ernährung (55 %)
– Gesundheit in jeder Größe und intuitives Essen (27%)
– Ernährungsmythen und falsche Ernährungsinformationen (25 %)
– eine betriebliche Gesundheitsförderung (21 %)
– Ernährungsbildung (20 %)
– ein Mahlzeitenersatz und Essen „to go“ (17 %)
– die Digitalisierung in der Ernährungstherapie (16 %) und
– das Bewusstsein für gesunde Ernährung (12 %).

(BZfE/red)