Familienessen wie zu Luthers Zeiten

Das Jahr 2017 steht auch in Leipzig im Zeichen des Reformationsjubiläums. Hier fand 1519 in der Pleißenburg die Leipziger Disputation statt, bei der Martin Luther in einem Streitgespräch die Autorität des Papstes anzweifelte. In Leipzig wurden die meisten lutherischen Schriften und evangelischen Gesangbücher gedruckt.

Martin Luther
Martin Luther (alias Norbert Hein) wirbt am Leipziger Hauptbahnhof für Reisen zum Thema Reformation nach Leipzig. Foto: obs/Leipzig Tourismus und Marketing GmbH/Laura Gruner

Mit über 100 Veranstaltungen würdigt Leipzig das Reformationsjubiläum. Die Bandbreite reicht von Ausstellungen über Konzerte, Stadtführungen und kulinarische Angebote. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist der „Kirchentag auf dem Weg“, der vom 25. bis 28. Mai 2017 unter dem Motto „Leipziger Stadtklang: Musik. Disput. Leben.“ stattfindet. Weiterhin präsentieren Leipziger Museen hochkarätige Ausstellungen zum Thema Reformation. Im „Barthels Hof“ kann man ein Familienessen wie zu Luthers Zeiten genießen. Außerdem bietet die Leipzig Erleben GmbH einen Stadtrundgang „Auf Luthers Spuren in Leipzig“ an. Wer die Region erkunden möchte, kann sich auf den Lutherweg in Sachsen begeben. Reiseangebote nach Leipzig können bei der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH gebucht werden.

Street Art am Rande der World‘s 50 Best Restaurants

Wenn im australischen Melbourne die „World’s 50 Best Restaurants“ gekürt werden, wird auch die Arbeit von Street-Artist Heesco für Aufmerksamkeit sorgen. Die überlebensgroßen Konterfeis von Heesco sind eine Inszenierung anlässlich des „World´s 50 Best Restaurants“-Events.

World’s 50 Best Restaurants
Food Art meets Street Art: Die Sterneköche Ben Shewry (links) vom Attica in Melbourne und Massimo Bottura von der Osteria Francescana in Modena vor ihren Street Art Konterfeis in der Higson Lane in Melbourne. Foto: Visit Victoria

In der Hauptstadt des australischen Bundesstaats Victoria zieht das Konterfeis in diesen Tagen Gourmet-Größen aus der ganzen Welt an. Die Köche wurden auf dem Street Art Gemälde verewigt. Zu sehen sind Ben Shewry (Attica – Australiens bestes Restaurant auf Platz 32 der World’s 50 Best Restaurants 2017), Joan Roca (El Celler De Can Roca, in Spanien, Platz 3 2017) Massimo Bottura (Osteria Francescana, Platz 2 2017), Daniel Humm (11 Madison Park, Platz 1 2017) und Heston Blumenthal (The Fat Duck, London) Blumenthal wurde bei der diesjährigen Verleihung zudem mit einem Livetime Achievement Award geehrt.

Alle diesjährigen Preisträger sind hier zu finden.

Internorga: Der pure Messe-Wahnsinn

„Wir blicken mit Stolz auf sehr erfolgreiche Messetage zurück. Die Internorga hat wieder einmal gezeigt, dass sie als Leitmesse und Trendschmiede jedes Jahr die relevanten Themen abzubilden versteht“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress GmbH, Bernd Aufderheide. Die internationale Fachmesse für Gastronomie und Hotellerie war an fünf Messetagen mit 1.300 Ausstellern aus rund 25 Nationen erneut komplett ausgebucht und zusätzlich vollgestopft mit Wettbewerben, Kongressen und Branchentreffpunkten für die Fachbesucher. Insgesamt haben sich rund 96.000 Besucher durch die Hallen gedrängelt.

Foto: Hamburg Messe und Congress / Katrin Neuhauser
Foto: Hamburg Messe und Congress / Stephan Wallocha
Foto: Hamburg Messe und Congress / Hartmut Zielke
Foto: Hamburg Messe und Congress / Katrin Neuhauser
Foto: Hamburg Messe und Congress / Michael Zapf
Foto: Hamburg Messe und Congress / Michael Zapf
Foto: Hamburg Messe und Congress / Michael Zapf

Bei diesen traumhaften Besucherzahlen war zu erwarten, dass der heutige Schlussbericht für die Medien nur positiv ausfallen kann: „Die Besucher äußerten sich überaus zufrieden: 91 Prozent der Fachbesucher beurteilten die Internorga mit sehr gut bis gut, 93 Prozent würden sie weiterempfehlen, so das Ergebnis der Umfrage eines unabhängigen Marktforschungsinstituts. Der Anteil der Entscheidungsträger unter den Besuchern lag bei rund 80 Prozent. Und auch die Internationalität der Besucher bleibt mit 7 Prozent auf konstant hohem Niveau. Deshalb ist die Internorga vom Verband der Deutschen Messewirtschaft (AUMA) als einzige internationale Fachmesse für Gastronomie und Hotellerie in Deutschland klassifiziert“.

Gemischtwarenladen der Branche

Kaum ein Hinweis darauf, dass die Hallen an allen Messetagen völlig überfüllt waren, das Messegelände mittlerweile aus allen Nähten platzt und es Auswirkungen hat, wenn jedes Jahr noch ein weiteres Event hinzukommt. Schon die Live-Wettbewerbe Next Chef Award und Gastro Startup-Wettbewerb sorgten im letzten Jahr für große Aufmerksamkeit. Neben ihnen kam nun in diesem Jahr der Grill & BBQ Court hinzu und ging auch die FH Nord als der wichtigste Branchentreff für das Fleischerhandwerk im Norden in die zweite Runde. Kaum ein kulinarischer Trend geht der Internorga verloren – hier findet jedes Thema statt. In der Konsequenz bedeutet dies allerdings, dass sich in diesem Gemischtwarenladen nunmehr nicht nur die klassischen Gastronomen und Inhaber der typischen deutschen Gasthäuser und Wirtschaften treffen, sondern sich die Zielgruppe immer mehr aufspaltet. Sehr gut zu sehen ist dies mittlerweile im Bereich der Craft Beer Arena, in der sich überwiegend junge bierbegeisterte Besucher austauschen und rund um die Arena die neuesten Getränke-Startups vorgestellt werden.

Für informationshungrige Journalisten wie mich bietet die Internorga hervorragende Ansätze, neue Themen zu entdecken. Ob wirklich alle Fachbesucher und Aussteller voll auf ihre Kosten kommen, mag ich zu bezweifeln – zumindest lassen mich die aufgenommenen Meinungen aus den Gesprächen daran zweifeln. Mein Fazit lautet deshalb: Es wird langsam ungemütlich. Die Hallen sind einfach zu vollgestopft mit Menschenmassen und Fachinformationen. Die Aufteilung nach Branchenthemen ist nicht immer logisch und zielführend. Es gibt keinen roten Faden, der die Besucher entspannt durch die Messe lotst. Eine wahre Katastrophe sind die nicht vorhandenen Parkplätze. Hier besteht dringend Handlungsbedarf, da es längst nicht mehr bequem ist, zur Internorga anzureisen.